Sie sind hier: Startseite » Fachartikel » Grundlagen

Business Mashups mit fertig modellierten Prozessen


ITIL optimiert Serviceprozesse im Krankenhaus
Flexible und pragmatische Lösungen erleichtern Akzeptanz


Autor André Beuth:
Autor André Beuth: Mit ITIL können Krankenhäuser ihre IT-Infrastruktur professionell verwalten, Bild: Serena Software

Von André Beuth, Technical Account Manager, Serena Software

(16.09.10) - Gerade Krankenhäuser haben in den letzten Jahren einen wirtschaftlichen Wandel vollzogen – auch aufgrund klammer Kassen. Wurden in früheren Jahrzehnten Kliniken primär als Orte der Heilung gesehen, müssen heutzutage auch die Budgetzahlen stimmen, darin gibt es keinen Unterschied zu Unternehmen. Wie Firmen sind Krankenhäuser daher immer auf der Suche wie sich Prozesse effizienter gestalten lassen, sei es bei der Heilung von Patienten, aber auch bei der Abrechnung oder in der eingesetzten Informationstechnologie (IT).

In der Vergangenheit war die IT eines Krankenhauses für das Personal ein Buch mit sieben Siegeln. Generell herrschte das Vorurteil, dass bis zum Roll-Out und der hundertprozentigen Funktion mehrere Monate oder gar ein Jahr vergehen konnten. Vom Training der Mitarbeiter ganz zu schweigen und auch danach war die Anwendung häufig so kompliziert, die Prozesse so undurchschaubar, dass das Personal nur zähneknirschend damit arbeitete. Dies änderte sich in den 1980er Jahren, als die Information Technology Infrastructure Library, kurz ITIL, entwickelt wurde. ITIL ist ein integriertes, prozessbasiertes Framework. Ziel von ITIL ist, dass Unternehmen, Behörden oder andere öffentliche Einrichtungen ihre IT-Services besser verwalten können – darunter natürlich auch Krankenhäuser.

Die ITIL-Vorteile
Mit ITIL können Krankenhäuser ihre IT-Infrastruktur professionell verwalten. Die Richtlinien und Prozesse der ITIL-Bibliothek ermöglichen der internen IT-Abteilung, strukturierter und effizienter zu arbeiten.

Zu den Vorteilen gehören:

>> IT-Services folgen dokumentierten Prozessen und sind damit leicht nachvollziehbar – auch nach mehreren Jahren

>> Höhere Produktivität, nicht nur in der IT-Abteilung, sondern bei den Arbeitsabläufen im gesamten Krankenhaus

>> Niedrigere Kosten bei der Entwicklung neuer Prozesse und eine schnellere Implementierung

>> Optimierte Kommunikation und besserer Kommunikationsfluss innerhalb der Organisation, nicht nur mit der IT-Abteilung

ITIL kann somit auch als Kommunikations-Layer zwischen der IT-Abteilung und dem Anwender gesehen werden: Dank der IT-Infrastruktur-Bibliothek sollen alle notwendigen Informationen zu einem User-Problem zur Verfügung stehen und somit zur schnellen Lösung beitragen. Heutzutage ist häufig das Gegenteil der Fall, da Fakten aus verschiedenen Systemen aufwändig recherchiert und zusammengetragen werden müssen.

An diesem Punkt greift ITIL: Die modellierten Prozesse helfen, eine Anzahl vor-definierter Aktionen durchzuführen. Dies ist so einfach wie eine Software auf dem PC zu installieren, bei der der Anwender mittlerweile nur noch auf den "Weiter"- oder "Fertig stellen"-Knopf drücken muss. Die Crux bei der Umsetzung von ITIL ist, dass viele IT-Abteilungen die Library in Krankenhäusern einsetzen möchten, aber nicht wissen, wie sie dies möglichst effizient schaffen. Hier helfen Business Mashups.

Die Kombination macht es: ITIL plus Business Mashups
Ähnlich wie ITIL dienen auch Business Mashups dazu, IT-Services und Software für den Anwender schnell, flexibel und kosteneffizient zur Verfügung zu stellen – egal, ob es sich dabei um Krankenhäuser, Pflegeheime, Unternehmen oder Behörden handelt. Business Mashups bieten bereits fertig modellierte Prozesse, die sich allerdings flexibel an die Anforderungen jedes einzelnen Krankenhauses anpassen lassen. Knapp 70 Prozent der Prozesse sind bereits konfiguriert, die restlichen 30 Prozent können nachmodelliert werden.

Dies bedeutet für die IT-Abteilung, dass sie in nur wenigen Tagen ITIL-Prozesse und ITIL-Richtlinien konfigurieren kann – aufwändige Programmierung und Kodierung gehören der Vergangenheit an.

Mit Business Mashups erhalten Krankenhäuser eine Lösung, die die ITIL-Prozesse integriert, aber einen deutlich niedrigeren Aufwand an Zeit, Ressourcen und Budget bedeutet. Prozesse müssen so nicht komplett neu erstellt werden, sondern sind mehrheitlich bereits modelliert, lassen aber genügend Spielraum zur Adaption an spezifische Vorgaben oder Anforderungen des jeweiligen Krankenhauses. Auch die Tatsache, dass nicht sofort die komplette IT Infrastructure Library implementiert werden muss, ist ein Vorteil: Verfolgen Krankenhäuser einen pragmatischen Ansatz und setzen zunächst vielleicht nur 70 Prozent der Prozesse ein, können sie Rückmeldungen von den Anwendern zu gewünschten Änderungen flexibel einarbeiten. Das Ergebnis ist eine höhere Zufriedenheit der User, deren Kommentare gehört und umgesetzt werden.

Fazit: Flexible, pragmatische, schlanke Prozesse sind gefragt
Auf die Implementierung einer neuen Applikation oder neuer Prozess ein Jahr zu warten, dauert den meisten Anwendern zu lange – sie möchten möglichst schnell davon profitieren. Außerdem sollen Prozesse oder Software auch ohne lange Trainingseinheiten intuitiv bedienbar sein.

Mit Business Mashups lassen sich diese Ziele bei einer ITIL-Implementierung erreichen: Nicht nur der Trainingsaufwand entfällt dank intuitiver Bedienung komplett, sondern die Bibliothek lässt sich innerhalb weniger Tage einsetzen.

Nachdem Krankenhäuser profitabel arbeiten sollen, sind ausgeklügelte Prozesse notwendig, um effizient Ressourcen einzusetzen – ITIL unterstützt dabei, indem es den Informationsfluss vereinfacht und genaue Prozesse vorgibt. Business Mashups sorgen für eine schnelle und kostengünstige Einführung. Außerdem sind sie die Basis für eine flexible Konfiguration, denn auch die besten Prozesse müssen vielleicht einmal überarbeitet werden. In der Kombination garantieren ITIL und Business Mashups Krankenhäusern optimale und effiziente Services innerhalb der gesamten Organisation – und darüber hinaus zufriedene Mitarbeiter und Patienten.

Der Autor:
André Beuth ist Technical Account Manager bei Serena Software. Er befasst sich bei Serena hauptsächlich den Themen mit IT-Prozessoptimierung, Change- und Configuration Management sowie der Transparenz von IT Prozessen. Bevor André Beuth zu Serena kam arbeitet er für Micro Focus und Mercury Interactive.
(Serena Software: ra)

Serena Software: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Grundlagen

  • Vergleich: Cloud-basiertes und lokales Backup

    Die Datensicherung ist für den Schutz von Unternehmensdaten vor Cyberangriffen, Ransomware, Insider-Bedrohungen und versehentlichem Löschen von Daten unerlässlich. Moderne Sicherungsansätze nutzen sowohl lokale als auch Cloud-basierte Lösungen. Technologien wie die Datendeduplizierung helfen bei der Verwaltung großer Datenmengen über verschiedene Betriebssysteme und virtuelle Maschinenumgebungen hinweg. Zuverlässiger Backup-Speicher und flexible Backup-as-a-Service (BaaS)-Optionen helfen Unternehmen, sich schnell von Datenverlusten zu erholen.

  • Strommix entscheidet über Klimabilanz

    Generative KI bringt spürbare Effizienzgewinne. Gleichzeitig verbraucht eine ChatGPT-Anfrage bis zu zehn Mal mehr Energie als eine Google-Suche. (1) Für Unternehmen entsteht damit ein komplexes Spannungsfeld zwischen Produktivitätsvorteilen und Nachhaltigkeitszielen. Der Rechenzentrumsspezialist Prior1 zeigt, wie mit diesem Dilemma konstruktiv umgegangen werden kann. Als Gemeinwohl-bilanziertes Unternehmen steht der Mittelständler vor der Herausforderung, KI-Potenziale zu nutzen, ohne die eigenen Klimaziele zu konterkarieren.

  • Was ist eigentlich eine souveräne Cloud?

    Der weltweite Wettlauf um KI-Innovation hat Cloud Computing noch weiter vorangetrieben. Doch der Fokus verschiebt sich von initialen Anwendungsfällen mit oft unkritischen Daten und einer gewissen Zurückhaltung bei der konkreten Nutzung von KI hin zu der Frage, wie man KI mit eigenen Daten verwendet und gleichzeitig das geistige Eigentum oder andere für die Organisation kritische Daten weiterhin schützt und kontrolliert.

  • Cloud-kompatibel werden

    Im Zuge der digitalen Transformation verlangen Geschäftsmodelle nach mehr Kundennähe, digitale Produkte und Services werden in immer kürzeren Zeitspannen entwickelt und iterativ an wechselnde Kundenansprüche angepasst. Cloud-Technologien sind für Unternehmen ein wichtiger Baustein, um in dem Tempo, das der Wettbewerb vorgibt, Innovationen auf den Markt zu bringen.

  • Eine zentrale Daten-Cloud für alle

    Wirtschaftliche, umweltbedingte und politische Unsicherheiten bedrohen die globalen Lieferketten zunehmend und gefährden die Versorgungssicherheit. Zwar lassen sich Lieferkettenabläufe in der Cloud optimieren und als sichere, resiliente End-to-End-Prozesse über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg orchestrieren, doch viele Unternehmen misstrauen der innovativen Kraft der Cloud.

  • EU-DORA-Compliance sicherstellen

    Die neue EU-DORA-Verordnung soll die digitale operative Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors stärken. Dazu gehören überarbeitete Vorschriften und Richtlinien in Bezug auf Cyberrisiko-Management, Datensicherheit, Governance, Ausfallsicherheit und Multi-Cloud-Flexibilität. Eine einheitliche, sichere und hybride Datenplattform ist dabei essentiell, um den neuen Anforderungen in Zeiten von Drittanbieter-Cloud-Infrastrukturen gerecht zu werden.

  • KI-gestütztes Datenmanagement

    Durch die Fortschritte im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) überdenken viele Unternehmen ihre Geschäftsmodelle. Beispielsweise möchten sie Echtzeit-Daten nutzen, um prädiktive Erkenntnisse zu gewinnen und die Entscheidungsfindung zu unterstützen. Als Grundlage benötigen Unternehmen jedoch eine moderne Strategie zum Management und Schutz ihrer Daten, welche die Komplexität ihrer IT-Umgebungen adressiert und für effiziente Abläufe sorgt.

  • Unveränderlicher Speicher für permanenten Schutz

    Fast alle Unternehmen sind heute stark von Daten abhängig; Daten fördern die Entscheidungsfindung, verbessern die Effizienz und helfen Unternehmen, ihren Mitbewerbern einen Schritt voraus zu sein. Dabei müssen Organisationen jedoch sorgfältig mit der riesigen Menge der gesammelten und gespeicherten Daten umgehen.

  • Keine Angst vor der Cloud

    Immer mehr IT-Dienstleister bieten ihre Lösungen und Tools im Cloud-Betrieb an. Gerade im Bereich Software-as-a-Service (SaaS) ist der Trend zu Cloud-Lösungen ungebrochen. Dennoch zögern viele Unternehmen bei der Nutzung der Cloud. Sie sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten und setzen weiterhin auf den Betrieb im eigenen Rechenzentrum.

  • Herausforderung: Cloud Bursting

    Als Technik zur Anwendungsbereitstellung ermöglicht Cloud Bursting die Vereinigung des Besten aus beiden Welten. Auf der einen Seite ermöglicht es den Betrieb einer Anwendung in einem privaten Rechenzentrum, mit bekannten, festen Investitionskosten, vollständiger Kontrolle über die Umgebungen und organisatorischem Fachwissen für deren Betrieb. Auf der anderen Seite wird sie in einer öffentlichen Cloud genutzt, die auf Abruf verfügbar ist und über nahezu unbegrenzte Ressourcen verfügt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen