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Eigenständige Sicherheitsinfrastruktur gefragt


Ein souveränes Schwachstellenregister als Fundament für Europas digitale Resilienz
Die EU plant mit der Initiative der ENISA den Aufbau einer europäischen Schwachstellendatenbank – ein strategischer Schritt hin zu mehr digitaler Souveränität, Vertrauen und geopolitischer Unabhängigkeit


Von Anouck Teiller, CSO bei HarfangLab

Eine Schwachstellendatenbank ist weit mehr als ein technisches Nachschlagewerk – sie ist ein strategisches Element in der Sicherheitsarchitektur eines souveränen digitalen Europas. Die Initiative der ENISA zur Einrichtung einer europäischen Schwachstellendatenbank ist daher ein überfälliger und richtungsweisender Schritt. Sie stärkt nicht nur die digitale Resilienz der EU, sondern verankert Cybersicherheit in einem europäischen Werte- und Rechtsrahmen.

Eine unserer aktuellen Umfragen unter 750 IT-Entscheidern aus KMU in ganz Europa zeichnet ein deutliches Stimmungsbild: 74 Prozent wünschen sich vorrangig Cybersicherheitslösungen aus Europa. Dieses Votum geht weit über die bloße lokale Nähe von Anbietern hinaus – es zeugt von dem Wunsch nach Lösungen, die regionale Bedrohungslagen verstehen, europäische Gesetzgebung wie die DSGVO oder NIS2 berücksichtigen und in einem volatilen geopolitischen Umfeld Vertrauen schaffen.


Die ENISA geht hier nicht in Konkurrenz zu bestehenden Systemen wie CVE – vielmehr setzt sie auf eine sinnvolle Ergänzung, die auf europäischer Governance, Transparenz und Rechtskonformität fußt. Das ist eine strategische Diversifizierung, die Europa stärkt, nicht spaltet. Zugleich birgt diese Datenbank die Chance, ENISA als neutrale, vertrauenswürdige Vermittlerin zwischen nationalen und privaten CSIRTs zu positionieren – eine Rolle, die im bislang stark fragmentierten europäischen Cybersicherheitsökosystem bislang gefehlt hat. Gelingt es, das Projekt offen, interoperabel und gemeinschaftsnah umzusetzen, könnte daraus ein echter Katalysator für die europäische Zusammenarbeit im Bereich der Cybersicherheit werden.

Ein souverän verwaltetes Schwachstellenverzeichnis bedeutet: Europa gewinnt Kontrolle über Klassifizierungen, Offenlegungszeiträume und kontextbezogene Priorisierungen. In Zeiten zunehmender Bedrohungen – von staatlich gesteuerten Angriffen bis hin zu KI-gestützter Schadsoftware – ist diese Unabhängigkeit keine Kür mehr. Sie ist Voraussetzung für Handlungsfähigkeit. (HarfangLab: ra)

eingetragen: 03.07.25

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