Sysdig veröffentlicht neues Whitepaper


Whitepaper: Warum eine AIBOM die Blaupause für sichere KI-Modelle ist
Sysdig appelliert an Unternehmen, eine "AI Bill of Materials" einzuführen, die einen Leitfaden für Infrastruktur, Risikobewältigung und Sicherheitsstrategien für KI-Systeme liefert


Sysdig hat ein neues Whitepaper veröffentlicht: "AIBOM: The infrastructure, risks, and how to secure AI models". Der von Crystal Morin (Senior Cybersecurity Strategist bei Sysdig), verfasste Forschungsartikel, zeigt, warum Unternehmen angesichts des KI-Booms und zunehmender gesetzlicher Regulation wie dem EU AI Act dringend Transparenz über ihre KI-Systeme benötigen. Das Whitepaper erklärt methodisch, wie eine AI Bill of Materials (AIBOM) dabei hilft, Risiken sichtbar zu machen und KI-Workloads sicher zu betreiben.

Warum Unternehmen jetzt eine AIBOM-Strategie brauchen
Ob automatisierte Codegenerierung, Assistenzsysteme oder autonomer Kundenservice: KI treibt Innovationen, schafft aber gleichzeitig einen enormen Druck auf Sicherheitsteams. Sie müssen KI einsetzen und gleichzeitig absichern. Dabei ist das zentrale Problem nicht, dass KI völlig neue Sicherheitslücken schafft, sondern dass bekannte Risiken an ungewohnten Stellen wieder auftauchen.

Da KI-Modelle überwiegend auf Cloud-nativer, containerisierter Infrastruktur laufen, ähneln viele Sicherheitsanforderungen klassischen AppSec- und Cloud-Security-Praktiken. Vorteilhafterweise bedeutet das, dass sie IT-Teams bereits vertraut sind. Trotzdem fehlt es an Transparenz: Welche Daten fließen wohin? Welche Modelle, Frameworks, Container, APIs, Agenten und Trainingspipelines sind beteiligt? Genau hier setzt eine AIBOM an.

Was ist eine AIBOM und warum benötigen Unternehmen sie?
Eine AI Bill of Materials dokumentiert alle Bestandteile eines KI-Systems, darunter:

>> Physische Infrastruktur: GPUs/TPUs, Server, Cloud-Umgebungen, Kubernetes, Container, Laufzeit-Frameworks, Modelldateien.
>> Nicht-physische Komponenten: Datenherkunft, Governance, Berechtigungen, Schnittstellen, Tokenisierung, API-Integrationen, Sicherheits- und Compliance-Kontrollen.

Das neue Whitepaper von Sysdig bekräftigt, dass diese Transparenz vor allem angesichts zunehmenden Drucks vom Gesetzgeber notwendig wird. Regularien wie der EU AI Act, das NIST AI RMF oder nationale Datenschutzgesetze verlangen Organisationen bei der Implementierung Sicherheitsmaßnahmen ab, bei denen eine AIBOM schon jetzt für Auditfähigkeit sorgen kann.

Eine AI Bill of Materials (AIBOM):
>> Schafft nachvollziehbare Modell- und Datenlinien
>> Reduziert blinde Flecken
>> Ermöglicht schnelle Risikoanalyse und Forensik
>> Stellt sicher, dass Verantwortlichkeiten klar dokumentiert sind

Die gravierendsten KI-Risiken
Das Whitepaper zeigt detailliert, wie Risiken entlang aller Schichten eines KI-Stacks entstehen – vom Training über Laufzeit bis hin zu Integrationen. Beispiele:
>> Cyberangriffe & Prompt Injection

Angreifer manipulieren Eingaben, um Modelle zu Fehlverhalten oder Datenlecks zu bewegen. Diese sind vergleichbar mit klassischen SQL-Injection-Techniken.
>> Datenvergiftung und Modell-Drift

Veraltete oder manipulierte Trainingsdaten führen zu unvorhersehbaren, unsicheren Ergebnissen.
>> Unsichere Integrationen & Agenten

APIs, Browser-Extensions, Drittanbieter-Modelle und MCP-Server schaffen neue Angriffsflächen, wenn Authentifizierung oder Governance fehlen.
>> Schatten-KI

Unbekannte und unkontrollierte KI-basierte Tools erhöhen die Angriffsfläche erheblich, wenn Nutzer diese an der IT-Sicherheit vorbei eigenmächtig verwenden und Schatten-Accounts erstellen.

Empfohlene Sicherheitsmaßnahmen

Das Whitepaper liefert konkrete Best Practices, darunter:
>> Runtime Detection & Anomalieerkennung für ungewöhnliche Workload- oder Modellaktivitäten.
>> SCA & Container-Scanning für ML-Frameworks wie PyTorch oder TensorFlow.
>> Kubernetes-Guardrails gegen Privilege Escalation und Laterale Bewegung.
>> Validation & Output Filtering zum Schutz vor Prompt Injection und Datenabfluss.
>> Hashing, Versionskontrolle & Provenance Checks für Modellartefakte.

Crystal Morin, Senior Cybersecurity Strategist und Autorin des Whitepapers, kommentiert:
"Die meisten IT-Sicherheitsverantwortlichen sind besser gerüstet als sie denken, wenn es um die Absicherung und Verwaltung ihrer KI-Infrastruktur geht. Was aber oft fehlt, sind zwei Dinge: Ein tiefgreifendes Verständnis davon, welche zusätzlichen Sicherheitsaspekte es zu beachten gilt. Und die größtmögliche Transparenz darüber, wo Risiken bestehen und wie sie diese am besten bewältigen können. Eine AIBOM bringt Licht ins Dunkel dieser Herausforderungen. Im Tandem mit minutiöser Dokumentation des KI-Infrastruktur-Stacks bildet sie ein stabiles Fundament dafür, Künstliche Intelligenz zu implementieren und den Weg für starke Sicherheit auf Basis verlässlicher Informationen zu ebnen."

Verfügbarkeit
Das neue Whitepaper "AIBOM: The infrastructure, risks, and how to secure AI models" steht ab sofort kostenlos auf der Sysdig-Website bereit. Es richtet sich an Sicherheits- und Entwicklungsteams, CISOs, Compliance-Beauftragte sowie alle Organisationen, die KI sicher und verantwortungsvoll einsetzen möchten. (Sysdig: ra)

eingetragen: 25.11.25

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