Anhaltende Bedrohung durch Ransomware


Report: Angriffsfläche bei Fertigungsunternehmen wächst durch Digitalisierung
Die Forschung zeigt, dass die europäische Fertigungsindustrie durch die Digitalisierung zu einem Hauptziel für Ransomware und Social Engineering-Angriffe geworden ist


KnowBe4 veröffentlichte die Ergebnisse ihres Berichte "Securing Manufacturing's Digital Future". Sie zeigen, dass die verarbeitende Industrie das vierte Jahr in Folge die am häufigsten angegriffene Branche ist. Dank umfangreicher Investitionen in die Digitalisierung, die intelligente Fabriken ermöglichen, hat die Fertigungsindustrie große Fortschritte bei der Verbesserung der Automatisierung und Effizienz von Produktionslinien gemacht. Dieser Fortschritt hat jedoch auch die Angriffsfläche für Cyberkriminelle vergrößert. Sie nutzen die Konvergenz von OT und IT sowie komplexen Lieferketten aus, um die hochwertigen Daten des Sektors zu exfiltrieren.

Eine besondere Sorge ist dem Bericht zur Folge die anhaltende Bedrohung durch Ransomware. Sie dominiert weiterhin die Angriffe in diesem Sektor. Laut dem ENISA Threat Landscape Report 2024 war das verarbeitende Gewerbe von 2023 bis 2024 die am häufigsten angegriffene Branche für Ransomware. Ein Hauptgrund dafür ist die geringe Toleranz der Branche gegenüber Ausfallzeiten, wobei jede Minute Störung potenziell massive Kosten verursacht und eine Kettenreaktion in der gesamten Lieferkette auslöst.

Zu den wichtigsten Ergebnissen des Berichts gehören:

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Die Häufigkeit von Angriffen auf die Fertigung nimmt zu, da die Zahl der bestätigten Datenschutzverletzungen zwischen 2023 und 2024 um 89,2 Prozent gestiegen ist.

>> Laut dem Verizon DBIR 2025 machte Ransomware 47 Prozent aller Sicherheitsverletzungen in der Fertigung aus, was ihre Dominanz als Angriffsmethode der Wahl unterstreicht.

>> Fast die Hälfte (47 Prozent) aller Sicherheitsverletzungen in der Fertigung im Jahr 2024 betraf Ransomware. Europäische Hersteller sind nach wie vor ein Hauptziel für große Ransomware-Gruppen wie LockBit, PlayCrypt und 8Base.

>> Das menschliche Risiko bleibt eine kritische Schwachstelle, da Social Engineering für 22 Prozent der Sicherheitsverletzungen in Fertigungsunternehmen verantwortlich war.

"In der Branche liegt der Schwerpunkt verstärkt auf der physischen Sicherheit und der Zuverlässigkeit der Produktionslinien. Aus diesem Grund können Cyber-Bedrohungen manchmal unter dem Radar fliegen", sagt Javvad Malik, Security Awareness Advocate bei KnowBe4. "Aber viele der verheerendsten Sicherheitsverletzungen beginnen nicht mit einem technischen, sondern mit einem menschlichen Fehler. Ob es sich um eine Phishing-E-Mail, ein schwaches Passwort oder einen Verfahrensfehler handelt, Angreifer nutzen den Menschen aus. Daher muss es beim Aufbau von Cyber-Resilienz in der Fertigungsindustrie nicht nur um das Patchen von Systemen, sondern auch darum gehen, Mitarbeiter zu sensibilisieren und zu schulen. Sie können dann Cyberbedrohungen erkennen und darauf reagieren. Hersteller, die jetzt nicht handeln, riskieren nicht nur den Verlust von Daten, sondern eine systemische Unterbrechung des gesamten Betriebs, der Lieferketten."

Der Bericht unterstreicht die signifikante Auswirkung von Sicherheitsschulungen auf die Verringerung menschlicher Risiken im Fertigungssektor. Über einen Zeitraum von zwölf Monaten mit konsequenter und effektiver Schulung sank die Anfälligkeit für Phishing von 31,8 auf nur 3,6 Prozent. In weiteren Zahlen ausgedrückt, bedeutet das eine Reduzierung um 89 Prozent. (KnowBe4: ra)

eingetragen: 29.07.25

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Meldungen: Security-Studien

  • Cybersicherheitsresilienz rückt in den Fokus

    LevelBlue hat ihren 2025 Spotlight Report: Cyber Resilience and Business Impact in Healthcare veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, wie sich die Gesundheitsbranche gegen zunehmend zahlreichere und ausgefeiltere Angriffe schützt. Der neue Bericht zeigt, dass 32? Prozent der Führungskräfte im Gesundheitswesen angeben, dass ihre Organisation in den vergangenen zwölf Monaten von einer Sicherheitsverletzung betroffen war, und dass fast die Hälfte (46? Prozent) ein deutlich höheres Angriffsvolumen verzeichnet. Während Künstliche Intelligenz (KI) Gesundheitseinrichtungen bisher unerreichte Effizienz, optimierte Prozesse und gesteigerte Automatisierung verspricht, zeigt der Bericht, dass sich nur 29? Prozent der Führungskräfte auf KI-gestützte Bedrohungen vorbereitet sehen - obwohl 41? Prozent davon ausgehen, dass solche Angriffe eintreten werden.

  • KI-Agenten breiten sich rasant aus

    SailPoint hat einen neuen Forschungsbericht mit dem Titel "KI-Agenten: Die neue Angriffsfläche" veröffentlicht. Grundlage ist eine weltweite Umfrage unter Sicherheits- und IT-Fachleuten sowie Führungskräften. Der Bericht betont, wie wichtig es angesichts des zunehmenden Einsatzes von KI-Agenten ist, die Identitätssicherheit zu verbessern.

  • Fehleinschätzungen oder Schuldzuweisungen

    Cohesity hat die Ergebnisse einer Umfrage unter 1.000 Mitarbeitenden in Deutschland veröffentlicht. Demnach hatten 30 Prozent im letzten Jahr kein IT-Sicherheitstraining an ihrem Arbeitsplatz. Infolgedessen ist das Wissen über IT-Sicherheit auch sehr lückenhaft, beispielsweise kennen 32 Prozent der Befragten den Begriff Ransomware nicht. Die Konsequenzen sind fatal, denn wer die Gefahren nicht einschätzen kann, wird schneller Opfer von gängigen Angriffsmethoden wie Phishing-Mails. So ist der Mensch die größte Schwachstelle in Sachen IT-Sicherheit - und Unternehmen müssen ihre Mitarbeitenden intensiver trainieren.

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