Betrugsversuche sind persönlich


Neue Studie von Malwarebytes: Betrugsfälle auf mobilen Endgeräten im Jahr 2025 auf dem Vormarsch
Betrugsfälle auf mobilen Endgeräten sind im Jahr 2025 nicht mehr die Ausnahme, sondern die Norm - Drei Viertel der befragten Opfer von Betrugsmaschen berichten von schwerwiegenden emotionalen Folgen; fast die Hälfte leidet unter psychischen Problemen wie Angstzuständen, Depressionen und Vertrauensverlust


Malwarebytes hat die Ergebnisse einer neuen Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass Betrugsfälle auf mobilen Endgeräten im Jahr 2025 nicht mehr die Ausnahme, sondern die Norm sind. Für die Studie "Tap, Swipe, Scam: How everyday mobile habits carry real risk" wurden insgesamt 1.300 Nutzer von mobilen Endgeräten in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

Fast die Hälfte der Befragten ist täglich mit Betrugsversuchen konfrontiert, von denen selbst jüngere Generationen überfordert und unzureichend geschützt sind, mit teils schwerwiegenden emotionalen Folgen. Wie die Studie zeigt, sind neue Ansätze für den Schutz von mobilen Endgeräten und die Aufklärung von Nutzern dringend notwendig und müssen nicht nur die technischen, sondern auch die zwischenmenschlichen und emotionalen Dimensionen von Cyberbedrohungen berücksichtigen.

"Inzwischen ist offensichtlich geworden, dass Cyberbedrohungen auf mobilen Endgeräten nicht nur technische Aspekte, sondern auch tiefgehende zwischenmenschliche Aspekte umfassen", sagt David Ruiz, Senior Privacy Advocate bei Malwarebytes. "Unsere neue Studie zeigt nicht nur das Ausmaß von dieser Art Cyberbedrohung, sondern auch ihre psychischen Folgen. Da Cyberbedrohungen immer ausgefeilter werden und Cyberkriminelle zunehmend Deepfake- und KI-Technologien in großem Maßstab einsetzen, braucht es mehr als nur Sensibilisierung für diese Risiken – Endnutzer müssen die entsprechenden Werkzeuge und das notwendige Wissen an die Hand bekommen, um sich zu schützen. Niemand sollte hinnehmen müssen, Opfer eines Betrugsfalls zu werden, nur weil er sich online bewegt. Wenn dies dennoch passiert, liegt die Schuld nicht bei den Opfern – und wir wollen erreichen, dass sich Endnutzer sicher und selbstbewusst genug fühlen, um auch potenziell beschämende Betrugsversuche zu erkennen, zu unterbinden und zu melden."

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:

>> Bedrohungen auf mobilen Endgeräten sind überall:
Fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent weltweit) ist täglich mit Betrugsversuchen auf ihren mobilen Endgeräten konfrontiert. In DACH sind es 38 Prozent. Eine Mehrheit (66 Prozent international, 69 Prozent in DACH) gab zudem an, dass es für sie schwierig ist, einen Betrugsversuch als solchen zu identifizieren. Nur 15 Prozent der Befragten sind fest davon überzeugt, einen Betrugsversuch erkennen zu können – in DACH sind es sogar nur neun Prozent.

>> Die Folgen sind schwerwiegend: Mehr als die Hälfte der Opfer von Betrugsfällen hat mit finanziellen Folgen zu kämpfen und mehr als ein Viertel hat Zugang zu wichtigen digitalen Ressourcen wie Konten, Endgeräten oder unersetzbaren Dateien verloren. Dennoch gab insgesamt jeder vierte Befragte an, dass er Betrugsversuche inzwischen als unvermeidliche Konsequenz seines Online-Lebens akzeptiert.

>> Betrugsversuche sind persönlich, weit verbreitet und betreffen vor allem jüngere Generationen: 36 Prozent (40 Prozent in DACH) der befragten Nutzer sind bereits Opfer eines Betrugsversuchs über ihr mobiles Endgerät geworden – und drei von vier Befragten sind bereits mit Social Engineering-Angriffen wie Phishing oder Identitätsbetrug konfrontiert worden. Am stärksten betroffen ist Generation Z: Insgesamt 58 Prozent der Gen Z-Befragten sind bereits mit solchen Betrugsmethoden in Berührung gekommen und 28 Prozent sind Opfer von Erpressungsmethoden geworden, beispielsweise in Form von Deepfakes oder Sextortion – weit mehr als Befragte der Generation X, von denen 35 Prozent damit konfrontiert wurden und 15 Prozent Opfer geworden sind, oder Baby-Boomer, von denen 23 Prozent damit in Berührung gekommen sind und 7 Prozent Opfer wurden.

>> KI-bedingte Risiken: KI-Tools sind mittlerweile für jedermann zugänglich, einschließlich für Cyberkriminelle, wodurch Betrugsfälle schwieriger zu erkennen sind als je zuvor. Zwei Drittel der Befragten sind hinsichtlich der Zukunft von KI besorgt und darüber, wie glaubwürdig Betrugsversuche durch KI in Zukunft werden können.

>> Emotionale Folgen sind weit verbreitet: 75 Prozent der Opfer berichten von schwerwiegenden emotionalen Folgen, 46 Prozent (43 Prozent in DACH) leiden deshalb unter psychischen Problemen wie Angstzuständen, Depressionen und Vertrauensverlust.

>> Die meisten Betrugsfälle werden nicht gemeldet: Das Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI berichtet, dass US-amerikanische Verbraucher im Jahr 2024 insgesamt 16,6 Milliarden US-Dollar durch Cyberkriminalität verloren haben, wobei fast 83 Prozent aller dem IC3 gemeldeten Verluste auf Betrugsfälle zurückzuführen sind. Dennoch meldeten nur 17 Prozent der Opfer ihren Betrugsfall den Behörden – bei jüngeren Generationen waren es sogar nur 14 Prozent.

Methodik
Die Malwarebytes-Studie "Tap, Swipe, Scam: How everyday mobile habits carry real risk" wurde von einem unabhängigen Forschungsinstitut auf Basis einer Forsa-Online-Umfrage durchgeführt. Befragt wurden 1.300 Umfrageteilnehmer im Alter von 18 Jahren oder älter in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Österreich, Deutschland und der Schweiz. Die Stichprobe wurde nach Geschlecht, Alter, geografischem Standort und ethnischer Zugehörigkeit gleichmäßig verteilt und gewichtet, um ein ausgewogenes Ergebnis zu gewährleisten. Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 11. bis 23. März 2025 durchgeführt und alle Antworten wurden gemäß DSGVO streng vertraulich behandelt. (Malwarebytes: ra)

eingetragen: 04.07.25

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Meldungen: Security-Studien

  • Cybersicherheitsresilienz rückt in den Fokus

    LevelBlue hat ihren 2025 Spotlight Report: Cyber Resilience and Business Impact in Healthcare veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, wie sich die Gesundheitsbranche gegen zunehmend zahlreichere und ausgefeiltere Angriffe schützt. Der neue Bericht zeigt, dass 32? Prozent der Führungskräfte im Gesundheitswesen angeben, dass ihre Organisation in den vergangenen zwölf Monaten von einer Sicherheitsverletzung betroffen war, und dass fast die Hälfte (46? Prozent) ein deutlich höheres Angriffsvolumen verzeichnet. Während Künstliche Intelligenz (KI) Gesundheitseinrichtungen bisher unerreichte Effizienz, optimierte Prozesse und gesteigerte Automatisierung verspricht, zeigt der Bericht, dass sich nur 29? Prozent der Führungskräfte auf KI-gestützte Bedrohungen vorbereitet sehen - obwohl 41? Prozent davon ausgehen, dass solche Angriffe eintreten werden.

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    SailPoint hat einen neuen Forschungsbericht mit dem Titel "KI-Agenten: Die neue Angriffsfläche" veröffentlicht. Grundlage ist eine weltweite Umfrage unter Sicherheits- und IT-Fachleuten sowie Führungskräften. Der Bericht betont, wie wichtig es angesichts des zunehmenden Einsatzes von KI-Agenten ist, die Identitätssicherheit zu verbessern.

  • Fehleinschätzungen oder Schuldzuweisungen

    Cohesity hat die Ergebnisse einer Umfrage unter 1.000 Mitarbeitenden in Deutschland veröffentlicht. Demnach hatten 30 Prozent im letzten Jahr kein IT-Sicherheitstraining an ihrem Arbeitsplatz. Infolgedessen ist das Wissen über IT-Sicherheit auch sehr lückenhaft, beispielsweise kennen 32 Prozent der Befragten den Begriff Ransomware nicht. Die Konsequenzen sind fatal, denn wer die Gefahren nicht einschätzen kann, wird schneller Opfer von gängigen Angriffsmethoden wie Phishing-Mails. So ist der Mensch die größte Schwachstelle in Sachen IT-Sicherheit - und Unternehmen müssen ihre Mitarbeitenden intensiver trainieren.

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