Hohe Ausfallzeiten & lange Recovery-Zeiten


Jeder dritte Angriff auf cyber-physische Systeme in Deutschland verursacht Kosten von mehr als 1 Million US-Dollar
Bei den Wiederherstellungskosten spielt Ransomware weiterhin eine große Rolle


Angriffe auf die cyber-physischen Systeme (CPS) von Unternehmen sind langwierig und kostenintensiv: Bei mehr als einem Viertel (27 Prozent) der Unternehmen weltweit belaufen sich die finanziellen Auswirkungen von Cyberangriffen auf CPS auf 1 Million US-Dollar oder mehr, in Deutschland sogar bei 37 Prozent der Befragten. Auch die Ausfallzeiten liegen in Deutschland mit mehr als 7 Tagen bei 20 Prozent der Betroffenen höher als im internationalen Vergleich (9 Prozent mit Ausfallzeiten von über einer Woche). Zu diesen Ergebnissen kommt der neue Report "The Global State of CPS Security 2024: Business Impact of Disruptions" von Claroty. Für diesen wurden weltweit 1.100 Fachleute aus den Bereichen Informationssicherheit, OT-Engineering, (bio-) medizinische Technik sowie Facility Management und Anlagenbetrieb befragt.

Bei den Wiederherstellungskosten spielt Ransomware weiterhin eine große Rolle: Mehr als die Hälfte der Befragten weltweit (53 Prozent) hat Lösegeldforderungen von mehr als 500.000 US-Dollar erfüllt, um den Zugang zu verschlüsselten Systemen und Dateien wiederherzustellen und so den Betrieb wieder aufnehmen zu können. In Deutschland gibt es bei den Lösegeldzahlungen eine große Schere: während ein Drittel der Opfer Lösegelder von unter 100.000 US-Dollar gezahlt hat, beliefen sich die erfüllten Forderungen bei einem weiteren Drittel auf über 5 Millionen US-Dollar.

Eng verbunden mit den finanziellen Schäden sind die Auswirkungen auf den Betrieb: Ein Drittel (33 Prozent), in Deutschland sogar knapp die Hälfte (47 Prozent) berichtet von einem ganzen Tag oder mehr Ausfallzeit, die die Produktion von Waren oder Dienstleistungen beeinträchtigte. Etwa die Hälfte (49 Prozent) gab zudem an, dass der Wiederherstellungsprozess eine Woche oder länger dauerte, und fast ein Drittel (29 Prozent) sagte, dass die Wiederherstellung mehr als einen Monat dauerte. Dieser ohnehin schon lange und kostspielige Zeitraum ist in Deutschland noch größer: Hier gaben zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten eine Ausfalldauer von mehr als einer Woche an. Bei 33 Prozent dauerte die Recovery zwischen zwei und drei Monate, bei 17 Prozent sogar noch länger. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass in CPS-Umgebungen, wie z. B. in Fertigungsbetrieben, die Verfügbarkeit und Betriebszeit kritischer Systeme von größter Bedeutung sind.

Bei den Angriffsvektoren spielen Drittanbieter und Fernzugriff eine entscheidende Rolle. 82 Prozent der Befragten gaben an, dass mindestens ein Cyberangriff auf den Zugriff von Drittanbietern und Partnern auf die CPS-Umgebung zurückzuführen waren. Bei fast der Hälfte (45 Prozent) liefen sogar fünf oder mehr Angriffe in den letzten 12 Monaten auf diese Weise ab. In Deutschland verzeichneten 37 Prozent der Unternehmen sogar mehr als 10 Angriffe über Drittanbieter- und Partnerzugänge. Daraus resultierte bei 30 Prozent der Befragten die Beendigung der entsprechenden Partnerbeziehung, was wiederum zu hohen Folgekosten geführt hat. Und dennoch räumen fast zwei Drittel weltweit (63 Prozent) und gut drei Viertel in Deutschland (77 Prozent) ein, dass sie die Konnektivität von Drittanbietern zur CPS-Umgebung nur teilweise oder gar nicht nachvollziehen können.

Die Ergebnisse zeigen, dass die letzten 12 Monate für die meisten Unternehmen mit cyber-physischen Systemen sowohl disruptiv als auch kostspielig waren. Gleichzeitig gaben die Befragten aber auch ein wachsendes Vertrauen und Verbesserungen in die Risikominderungsmaßnahmen ihrer Unternehmen an. Eine Mehrheit (56 Prozent) hat heute mehr Vertrauen in die Fähigkeit des CPS ihres Unternehmens, Cyberangriffe abzuwehren, als noch vor zwölf Monaten. Fast drei Viertel (72 Prozent) erwarten zudem in den nächsten 12 Monaten messbare Verbesserungen ihrer CPS-Sicherheit.

"Angriffe auf cyber-physische Systeme beeinträchtigen die Betriebsabläufe von Unternehmen und erfordern deutliche Investitionen in die Cybersecurity", sagt Grant Geyer, Chief Strategy Officer bei Claroty. "Wir sehen, dass Unternehmen mehr und mehr ihre Denkweise ändern und von einem reaktiven Prozess zu einem proaktiven zu kommen. Sie betrachten Cybersecurity immer häufiger als Kernaufgabe. Die Ergebnisse dieses Berichts bestätigen, dass ein Verzicht auf Investitionen in die einzigartige Herausforderung des Schutzes von CPS den Gewinn eines Unternehmens ernsthaft beeinträchtigen kann. Glücklicherweise erkennen Unternehmen allmählich, dass sich diese Investitionen lohnen." (Claroty: ra)

eingetragen: 01.12.24
Newsletterlauf: 10.12.24

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Meldungen: Security-Studien

  • Cybersicherheitsresilienz rückt in den Fokus

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  • KI-Agenten breiten sich rasant aus

    SailPoint hat einen neuen Forschungsbericht mit dem Titel "KI-Agenten: Die neue Angriffsfläche" veröffentlicht. Grundlage ist eine weltweite Umfrage unter Sicherheits- und IT-Fachleuten sowie Führungskräften. Der Bericht betont, wie wichtig es angesichts des zunehmenden Einsatzes von KI-Agenten ist, die Identitätssicherheit zu verbessern.

  • Fehleinschätzungen oder Schuldzuweisungen

    Cohesity hat die Ergebnisse einer Umfrage unter 1.000 Mitarbeitenden in Deutschland veröffentlicht. Demnach hatten 30 Prozent im letzten Jahr kein IT-Sicherheitstraining an ihrem Arbeitsplatz. Infolgedessen ist das Wissen über IT-Sicherheit auch sehr lückenhaft, beispielsweise kennen 32 Prozent der Befragten den Begriff Ransomware nicht. Die Konsequenzen sind fatal, denn wer die Gefahren nicht einschätzen kann, wird schneller Opfer von gängigen Angriffsmethoden wie Phishing-Mails. So ist der Mensch die größte Schwachstelle in Sachen IT-Sicherheit - und Unternehmen müssen ihre Mitarbeitenden intensiver trainieren.

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