KI nimmt eine prominente Rolle ein


Emerging Tech: Zwei Seiten der Cybersecurity-Medaille
95 Prozent der deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider berichten, in Sachen Cybersicherheit Abstriche zu machen – so die Ergebnisse der aktuellen Hybrid-Cloud-Security-Studie von Gigamon

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Von Tiho Saric, Senior Sales Director von Gigamon

Seit Kurzem steht DeepSeek in Europa auf der Abschussliste: Experten und Gesetzgeber sehen in dem chinesischen KI-Chatbot ein eindeutiges Risiko und rufen dazu auf, die Anwendung von digitalen App-Marktplätzen zu entfernen. Dies unterstreicht, dass Systeme, die auf neuen Technologien aufbauen, immer mit Vorsicht zu genießen sind. Ein vorschnelles Implementieren in den (Arbeits-) Alltag setzt die Sicherheit aller Nutzer und ihrer Daten unnötig aufs Spiel. Vielmehr braucht es eine solide Sichtbarkeitsstrategie als Grundlage.

In der Regel sehen Unternehmen in neuen Technologien das Gute, das Praktische – die Chancen, die sich für ihr Geschäft ergeben. Dann wird für sie ein passender Use Case gesucht, um sie – ohne Rücksicht auf Verluste – zügig zu implementieren. Schließlich möchte niemand hinter der Konkurrenz zurückfallen, die sich womöglich ebenfalls als Early Adopter hervortun.

Doch auch wenn sich Technologien wie generative KI (GenAI) als äußerst praktische Helfer im Arbeitsalltag erweisen und auch in skalierter Form unternehmensweit den nachhaltigen Erfolg boosten können, sind Unternehmen nicht die einzigen, die von ihnen profitieren. Auch Cyberkriminelle nutzen sie, um zum Beispiel ihre Phishing-Attacken noch überzeugender und effizienter zu machen.

Tech keeps on emerging
Während sich Unternehmen gerade einmal in der Skalierungsphase ihrer KI- und Large-Language-Modelle (LLM) befinden und erörtern, wie sie maximalen Profit herausschlagen können, zeichnet sich bereits ein neuer Stern am Horizont ab: Mit Quanten-Computing wird Rechenleistung unvorstellbare Dimensionen erreichen. In der Geschäftswelt ist das Fluch und Segen zugleich. Informationen lassen sich in rasender Geschwindigkeit verarbeiten ohne dabei an Effizienz und Innovationskraft einbüßen zu müssen. Doch auch Cyberkriminelle profitieren davon und können selbst die kompliziertesten Passwörter im Handumdrehen knacken.

Allerdings trägt jede neue technologische Komponente zum Wachstum der Netzwerkkomplexität und des Datenvolumens bei, was wiederum sowohl bestehende Infrastrukturen als auch Sicherheits- und IT Teams belastet. Für Cyberangreifer ist das die perfekte Umgebung, in der sie ungesehen Schaden anrichten können.

KI nimmt bei Angriffen eine prominente Rolle ein
95 Prozent der deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider berichten, in Sachen Cybersicherheit Abstriche zu machen – so die Ergebnisse der aktuellen Hybrid-Cloud-Security-Studie von Gigamon. Zum Beispiel fehlt es 53 Prozent von ihnen an sauberen, genauen und qualitativ hochwertigen Daten, mit denen sie KI-Workloads normalerweise unterstützen würden. 43 Prozent sagen, dass ihre Sicht über die gesamte IT-Infrastruktur sowie der Einblick in sämtliche Datenströme eingeschränkt sind. Dadurch setzen sie die Netzwerksicherheit aufs Spiel, da Entscheidungen wie diese das Entstehen von Blind Spots und anderen Schwachstellen begünstigen.

Es verwundert daher nicht, dass deutsche Sicherheits- und IT-Entscheider eine Zunahme von Angriffsrate und -intensität beobachten. So waren 63 Prozent von ihnen in den vorangegangenen zwölf Monaten von mindestens einer Attacke betroffen – vier Prozent mehr als im Vorjahr. 63 Prozent verzeichnen einen Anstieg von Social-Engineering-Angriffen wie Phishing oder Smishing; 53 Prozent der Sicherheits- und IT-Entscheider haben dies in Verbindung mit KI-gestützter Ransomware bemerkt. Bei 46 Prozent waren ihre LLM das Hauptziel der Angreifer und 40 Prozent berichten von mehr DeepFake-Attacken.

Diese Entwicklung zeigt Wirkung: Die meisten deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider priorisieren nun ganz klar die Abwehr KI-gestützter Bedrohungen. Dafür setzen sie selbst verstärkt auf KI. 56 Prozent bereiten sich zudem auf den Einsatz von Post-Quanten- bzw. quantenresistenter Kryptografie vor.

Der Security Stack soll wachsen? Nicht ohne vollständige Sichtbarkeit
Angesichts der wachsenden Cyberbedrohungslandschaft ist der Einsatz neuer, vielversprechender Technologien wie KI, GenAI, Quanten-Computing und Post-Quanten-Kryptografie unerlässlich. Denn mit herkömmlichen Sicherheitslösungen lässt sich der Vorsprung, den sich Cyberkriminelle unter anderem dank KI verschafft haben, definitiv nicht mehr einholen – vor allem dann nicht, wenn es an Sichtbarkeit mangelt. Das bestätigt zumindest die Mehrheit der deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider (56 Prozent). Sie sagen, dass sie ihre Tools wesentlich effektiver schützen könnten. Dazu ist ein sehr hoher Grad an Sichtbarkeit notwendig – und zwar bis hinunter auf Netzwerkebene (Deep Observability).

Durch die Kombination aus Netzwerktelemetrie- und MELT-Daten (Metrik, Event, Log, Trace) erhalten Sicherheits- und IT Teams einen vollständigen Einblick in ihren gesamten IT-Stack und können unter anderem Fragen beantworten wie: Welche Identitäten halten sich im Netzwerk auf? Welche Anwendungen und Daten nutzen sie? Wohin bewegen sich welche Daten? Die Antworten geben frühzeitig Aufschluss über verdächtige Aktivitäten und Bedrohungen, auf die Teams dann umgehend reagieren können. Gleichzeitig ist der transparente Zugriff auf sämtliche Daten – einschließlich lateral fließender sowie verschlüsselter – die Grundvoraussetzung, sie für KI-Systeme aufzubereiten. Denn erst mit sauberen, akkuraten und qualitativ hochwertigen Informationen können die Modelle effizient arbeiten.

Wer also von einer reaktiven zu einer proaktiven Verteidigung übergehen will – und das in einer KI- und Quanten-Computing-freundlichen Umgebung –, braucht vollständige Netzwerksichtbarkeit. Sie ist Grundvoraussetzung für den erfolgreichen (Security-) Einsatz von Emerging Tech.

Methodik
Die diesjährige Hybrid-Cloud-Security-Studie wurde von Gigamon in Auftrag gegeben und vom 21. Februar bis 7. März 2025 durch Vitreous World durchgeführt. An der Online-Umfrage haben insgesamt 1.021 Personen aus Deutschland (150), Frankreich, Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Singapur und Australien teilgenommen.(Gigamon: ra)

eingetragen: 01.10.25

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Meldungen: Studien

  • Der Gefährdungslage bewusst

    IT-Unternehmen legen ein ausgeprägtes Risikobewusstsein an den Tag. Dies ist eines der Ergebnisse der diesjährigen IT-Umfrage, die im Auftrag des Spezialversicherers Hiscox unter IT-Dienstleistungsunternehmen durchgeführt wurde. Angeführt wird die Liste der potenziellen Risiken von Datenverlust, u.a. entstanden durch Cyberangriffe: 81 Prozent der Befragten nennen dies als kritisches Risiko, 2024 lag dieser Wert noch bei 77 Prozent. Fast ebenso viele Unternehmen (77 Prozent) fürchten Datenverlust infolge menschlichen oder IT?Versagens (2024: 68 Prozent).

  • Wachsende IT-Portfolios verschärfen Komplexität

    Künstliche Intelligenz ist im kommenden Jahr für IT-Entscheider der zentrale Strategie-Hebel. Doch ihr wirtschaftlicher Nutzen bleibt schwer zu greifen. Laut dem IT Priorities Report 2026 von Flexera arbeiten 94 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen daran, KI-Lösungen in bestehende Systeme zu integrieren. Gleichzeitig kämpfen sie mit steigenden Kosten, Risiken und spürbaren Verschiebungen in ihrer Anbieterlandschaft. Nur 19 Prozent der Unternehmen haben sich für 2026 überhaupt vorgenommen, den Erfolg ihrer KI-Initiativen zu messen.

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

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