Mehr Jobs, mehr Tools, mehr Angriffsfläche


Polyworking-Trend: 125.000 Cyberangriffsversuche unter Deckmantel von Arbeits-Tools oder Jobangeboten
Zoom (3.849.489), Microsoft Excel (835.179) und Outlook (731.025) weltweit am häufigsten für Angriffe missbraucht - Über 650.000 Zugriffsversuche weltweit auf als LinkedIn getarnte Phishing-Webseiten

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Der neue Generation-Z-Trend des Polyworkings – also mehreren Jobs gleichzeitig nachzugehen – erhöht das Cybersicherheitsrisiko sowohl für Individuen als auch Unternehmen. Zwischen Juli 2024 und Juni 2025 hat Kaspersky weltweit über sechs Millionen Angriffe – rund 125.000 davon in Deutschland – unter dem Deckmantel von Arbeitstools entdeckt sowie Betrugsversuche mit Jobangeboten auf Plattformen wie Indeed und Glassdoor. Um solche versteckten Onlinegefahren zu erkennen und sich dagegen zu schützen, hat Kaspersky das interaktive Spiel "Case 404" entwickelt.

Die Generation Z (geboren zwischen 1997 und 2012) setzt zunehmend auf parallele Beschäftigungsverhältnisse. So hat sich weltweit knapp die Hälfte (48 Prozent) der Generation Z bereits ein solches zweites Standbein aufgebaut. Das sogenannte Polyworking ermöglicht mehr Unabhängigkeit, Flexibilität und finanzielle Sicherheit, birgt aber auch neue Cyberrisiken, die der Generation Z oft nicht bewusst zu sein scheinen.

Wer mehrere Rollen gleichzeitig übernimmt, muss oft mit einer Vielzahl digitaler Anwendungen umgehen: E‑Mail-Konten, Projekt-Tools, Chat-Plattformen und externe Kontakte wachsen mit jeder zusätzlichen Aufgabe. Viele Vertreter der Generation Z jonglieren parallel mit Dutzenden von Apps, von MS Teams über Outlook bis hin zu Slack, Zoom und Notion.

Solche Tools erleichtern zwar die Zusammenarbeit, vergrößern jedoch zugleich die Angriffsfläche, denn Cyberkriminelle können sie für Phishing oder zur Verbreitung von Malware ausnutzen. So entdeckten die Kaspersky-Experten zwischen Juli 2024 und Juni 2025 6.146.462 Angriffe, die als Plattformen oder Inhalte von 20 beliebten Arbeitstools getarnt waren, 124.668 davon in Deutschland. Weltweit am häufigsten für diese Zwecke missbraucht wurden Zoom (3.849.489), Microsoft Excel (835.179) und Outlook (731.025), gefolgt von OneDrive (352.080) und Microsoft Teams (151.845).

Gefahr für Jobsuchende: 650.000 Phishing-Angriffe als Fake-LinkedIn-Seiten
Da die Generation Z zunehmend auf Freelance- und Projektplattformen wie Fiverr, Upwork, Behance und LinkedIn aktiv ist, gerät sie immer häufiger in das Visier von Phishing-Angriffen, die als seriöse Jobangebote getarnt sind. So registrierten Kaspersky-Experten zwischen Juli 2024 und Juni 2025 über 650.000 Zugriffsversuche auf Phishing-Seiten, die als LinkedIn-Seiten getarnt waren. Cyberkriminelle können dabei die Dringlichkeit und informelle Kommunikation der Freelance-Kultur ausnutzen, etwa für gefälschte Bewerbungs-E-Mails, Vertragsanhänge oder Nachrichten mit schädlichen Links, die "schnelle Aufträge" oder "exklusive Angebote" versprechen.

Mit der Vielzahl an Nachrichten in Postfächern, Messengern und auf Projekt-Plattformen erhöht sich auch die potenzielle Fläche und Chance für Angreifer, unbemerkt einzudringen. Hinter einer vielversprechenden Anfrage kann ein Angriffsversuch stecken, um Zugangsdaten abzugreifen, Malware zu verbreiten oder Zahlungsinformationen zu stehlen.

Work-Life-Blending und Schatten-IT gefährden Unternehmensdaten
Die Generation Z nutzt häufig denselben privaten Laptop oder dasselbe Smartphone für mehrere Jobs, ohne klar zwischen beruflicher und privater Nutzung zu trennen. Dabei können sensible Kundendaten oder Zugangsdaten von Unternehmen leicht auf ungesicherten Geräten oder in öffentlichen Cloud-Speichern wie Google Drive oder Dropbox landen.

Einige Polyworker installieren zudem nicht genehmigte Software oder Browsererweiterungen, sogenannte ‚Schatten-IT‘, um ihr Multitasking zu erleichtern [3]. Daraus können sich Schwachstellen und Risiken ergeben, die nicht nur Einzelpersonen betreffen. Wird etwa ein Fiverr-Konto kompromittiert oder eine Phishing-Mail bei einem Nebenprojekt geöffnet und dabei dieselben Zugangsdaten wie in Unternehmenssystemen verwendet, kann das zu deutlich weit reichenderen Sicherheitsvorfällen führen.

"Wenn Kalender, Kommunikationsplattformen und Arbeitskonten aus drei verschiedenen Jobs gleichzeitig auf einem einzigen Gerät zusammenlaufen, entsteht eine hochkomplexe digitale Angriffsfläche", erklärt Waldemar Bergstreiser, General Manager DACH bei Kaspersky. "Es geht nicht nur um Überforderung oder Ablenkung – jede zusätzliche Anwendung, jedes neue Tool erhöht die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitslücken. Bei der Gen Z führt die enge Verflechtung von Arbeit und Technologie zu einer Umgebung, in der ein einziger Phishing-Klick, ein mehrfach genutztes Passwort oder ein inoffizieller Tool-Download nicht nur individuelle Daten, sondern auch Unternehmensnetzwerke gefährden kann." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 27.08.25

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Meldungen: Studien

  • Der Gefährdungslage bewusst

    IT-Unternehmen legen ein ausgeprägtes Risikobewusstsein an den Tag. Dies ist eines der Ergebnisse der diesjährigen IT-Umfrage, die im Auftrag des Spezialversicherers Hiscox unter IT-Dienstleistungsunternehmen durchgeführt wurde. Angeführt wird die Liste der potenziellen Risiken von Datenverlust, u.a. entstanden durch Cyberangriffe: 81 Prozent der Befragten nennen dies als kritisches Risiko, 2024 lag dieser Wert noch bei 77 Prozent. Fast ebenso viele Unternehmen (77 Prozent) fürchten Datenverlust infolge menschlichen oder IT?Versagens (2024: 68 Prozent).

  • Wachsende IT-Portfolios verschärfen Komplexität

    Künstliche Intelligenz ist im kommenden Jahr für IT-Entscheider der zentrale Strategie-Hebel. Doch ihr wirtschaftlicher Nutzen bleibt schwer zu greifen. Laut dem IT Priorities Report 2026 von Flexera arbeiten 94 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen daran, KI-Lösungen in bestehende Systeme zu integrieren. Gleichzeitig kämpfen sie mit steigenden Kosten, Risiken und spürbaren Verschiebungen in ihrer Anbieterlandschaft. Nur 19 Prozent der Unternehmen haben sich für 2026 überhaupt vorgenommen, den Erfolg ihrer KI-Initiativen zu messen.

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

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