Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Cloud Computing wächst zweistellig


Der größte Umsatzbringer im B2B-Segment ist Software-as-a-Service (SaaS)
Bis 2015 wird der Cloud Computing-Markt auf 13 Milliarden Euro zulegen


(11.03.11) - Cloud Computing boomt mit hohen zweistelligen Wachstumsraten. "Cloud Computing ist der Megatrend im Hightechsektor. Er wird die ITK-Branche tiefgreifend verändern", sagte Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Beim Cloud Computing werden IT-Leistungen in Echtzeit über Datennetze (aus der "Cloud") bereitgestellt, statt auf lokalen Rechnern.

Das Angebot reicht vom Versand von Nachrichten über einen webbasierten E-Mail-Dienst über einfache Speichermöglichkeiten für Fotos und Filme im Web bis zu hochkomplexen Anwendungen für Unternehmen. Viele CeBIT-Aussteller haben das Thema in den Mittelpunkt ihres Messeauftritts gestellt.

Der Cloud Computing-Umsatz mit Geschäftskunden und Privatverbrauchern wird in diesem Jahr um rund 55 Prozent auf insgesamt 3,5 Milliarden Euro steigen. Bis 2015 wird der Cloud Computing-Markt auf 13 Milliarden Euro zulegen. Dann werden etwa 10 Prozent der gesamten IT-Ausgaben in Deutschland auf diese Technologie entfallen. Im vergangenen Jahr waren es nur 1,5 Prozent. Das Wachstum ist durchgängig zweistellig und soll auch 2012 noch bei 51 Prozent liegen. Das ergab eine aktuelle Studie der Experton Group, die der Bitkom vorstellte. Die Nachfrage kommt etwa hälftig von Geschäftskunden und Privatverbrauchern.

1,9 Milliarden Umsatz entfallen derzeit auf den Geschäftskundenbereich, die Wachstumsraten liegen laut Experton-Studie in diesem Segment aktuell bei 70 Prozent. Bis 2015 sollen sich die Cloud Computing-Umsätze im Business-Sektor auf 8,2 Milliarden Euro vervierfachen. Der größte Umsatzbringer im B2B-Segment ist Software-as-a-Service (SaaS), also das Bereitstellen von Programmen übers Netz je nach Bedarf des Kunden. Cloud-Angebote sind auch deshalb attraktiv, weil sie standardisiert sind und nutzungsabhängig abgerechnet werden können. "Der Bezug von Diensten aus der Cloud ist ein Schritt zum atmenden Unternehmen: Anwender werden flexibler, können schneller wachsen und ihre Ideen kostengünstig umsetzen", sagte Scheer.

Privatverbraucher geben derzeit 1,6 Milliarden Euro für Cloud Computing aus. Jeder fünfte Internet-Nutzer in Deutschland nimmt bereits kostenpflichtige Cloud Computing-Services in Anspruch. Dazu gehören beispielsweise Speichermöglichkeiten im Netz, kostenpflichtige Leistungen sozialer Netzwerke oder bestimmte Online- bzw. Browserspiele. In fünf Jahren wird fast jeder zweite (45 Prozent) Internetnutzer kostenpflichtige Dienste aus der Cloud beziehen. Die Umsätze mit Privatkunden werden bis dahin auf über 6 Milliarden Euro klettern.

Derzeit speichert jeder dritte User private Daten in der Cloud oder pflegt dort seinen Terminkalender bzw. sein Adressbuch. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bitkom. "Bei Cloud-Diensten können Verbraucher mit unterschiedlichen Endgeräten auf die gleichen Daten zugreifen. In der Cloud sind die Daten sicher, eine aufwändige Synchronisation entfällt", so Scheer. Allerdings kennt nur jeder achte Internet-Nutzer den Begriff. "Viele Menschen nutzen Cloud Computing, doch kaum einer weiß es", sagte Scheer.

Für viele CeBIT-Aussteller hat die Cloud Computing-Technologie eine herausragende Bedeutung. Bei einer aktuellen Bitkom-Umfrage nannten 62 Prozent der befragten Unternehmen Cloud Computing als das Top-Thema des Jahres. Im Vorjahr stand das Thema ebenfalls an der Spitze, wurde aber nur von 45 Prozent der Firmen genannt. Die neue Technologie stellt die Anbieter vor große Herausforderungen. Viele IT-Leistungen, die bislang individuell für einzelne Kunden gefertigt wurden, werden künftig in standardisierter Form über das Netz angeboten. Hierzu brauchen die Anbieter neue Lizenzierungs- und Abrechnungsmodelle. "Cloud Computing ist zwar nur eine Evolution in der Technologie, aber eine Revolution im Business", sagte Scheer. Diese neue Form zur Erbringung von IT-Leistungen werde Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig verändern.

Zur Methodik: Aris Umfrageforschung befragte im Auftrag des Bitkom im Januar in Deutschland telefonisch 1.001 Internetnutzer ab 14 Jahren. Die Marktzahlen zum Umsatz mit Cloud Computing basieren auf einer Studie der Experton Group. (Bitkom: ra)

Bitkom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen