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Cloud als Angriffsvektor durch Cyberkriminelle


Cloud & Threat Report: Private Nutzung von Firmen-PCs hat sich verdoppelt
Firmeneigene Rechner oft auch zu Homeschooling und Unterhaltung eingesetzt - Gravierende Folgen für die Sicherheit


Die Grenzen zwischen der privaten und beruflichen Nutzung von gemanagten Geräten verschwimmen immer mehr: Im letzten halben Jahr hat sich als Folge der COVID-19-Pandemie die private Nutzung dieser Geräte verdoppelt. Dabei werden sie offensichtlich auch mit anderen geteilt und beispielsweise zum Homeschooling eingesetzt – mit potenziell gravierenden Folgen für die Sicherheit. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Cloud and Threat Report des Cloud-Security-Spezialisten Netskope, in dem die wesentlichen Trends des ersten Halbjahrs 2020 zur Nutzung von Cloud-Diensten und -Apps in Unternehmen sowie zu Web- und Cloud-basierten Bedrohungen analysiert werden. Neben dem offensichtlichen Trend zum Homeoffice (Steigerung um 148 Prozent) zeigt der Bericht auf der Grundlage anonymisierter Daten von Millionen von Benutzern weltweit auch, dass Angreifer weiterhin stark auf die Cloud als Angriffsvektor setzen.

"Die schnelle Umstellung auf nahezu flächendeckendes Homeoffice erzeugte eine Schockwelle in Unternehmen, da bei den Menschen Arbeit und Privatleben wie nie zuvor vermischt wurden", sagt Ray Canzanese, Leiter der Bedrohungsforschung bei Netskope. "Während sich viele Unternehmen der Herausforderung stellten, Cloud-basierte KollaborationsTools einzusetzen, stellten wir auch ein erhöhtes Risiko fest, da die Mitarbeiter Arbeitsmittel für persönliche Zwecke nutzten. Unternehmen müssen dieses Problem entschlossen angehen, indem sie dem Schutz vor Bedrohungen Vorrang einräumen und einen sicheren Cloud- und Web-Zugriff gewährleisten. Hierzu sollten sie auf Methoden wie starke Authentifizierung und Zugangskontrollen, Daten- und Bedrohungsschutz sowie einen Zero-Trust-Netzwerkzugang zu privaten Anwendungen in Rechenzentren und öffentlichen Cloud-Diensten setzen. Auf diese Weise werden die Gefährdung durch Anwendungen, Cloud-fähige Bedrohungen und unbeabsichtigte Datenbewegungen reduziert und die laterale Bewegung im Netzwerk deutlich eingeschränkt."

Die wichtigsten Ergebnisse
Wenig überraschend hat Corona wesentlich zur Beschleunigung der Remote Work beigetragen. Die Anzahl der Personen, die außerhalb des Büros arbeiten, hat sich mehr als verdoppelt und liegt nun bei 64 Prozent. Damit einhergehend stieg auch die Nutzung von Collaboration-Anwendungen: Während die Nutzerzahl um 20 Prozent wuchs, hat der Umfang der tatsächlichen Nutzung der Collaboration-Anwendungen um 80 Prozent zugenommen. Dies bedeutet, dass auch die bestehenden Anwender ihre Aktivitäten erheblich gesteigert haben, um mit ihren Kollegen in Kontakt zu bleiben.

Der private Gebrauch von Geräten nahm um 97 Prozent zu, die Nutzung riskanter Apps und Websites um 161 Prozent. Mit zunehmender Gewöhnung der Mitarbeiter an die Fernarbeit verschwimmen die Grenzen zwischen geschäftlichem und privatem Gebrauch, da die Mitarbeiter ihre Geräte immer häufiger für private Zwecke nutzen, sie offensichtlich auch anderen Familienmitgliedern zur Verfügung stellen und riskante Aktivitäten ausführen. So haben die Netskope Threat Labs festgestellt, dass der Datenverkehr auf Websites mit nicht jugendfreien Inhalten um 600 Prozent gestiegen ist. Zudem haben 7 Prozent der Nutzer sensible Unternehmensdaten in persönliche Instanzen von Cloud-Anwendungen hochgeladen. Dadurch sind diese Daten der Gefahr einer unangemessenen Nutzung und des Diebstahls ausgesetzt.

Die drei häufigsten Arten von sensiblen Daten, die auf persönliche Instanzen hochgeladen werden, sind
1. DSGVO-relevante Daten (inklusive Gesundheitsinformationen und personenbezogene Daten)
2. Quellcode
3. Vertrauliche Unternehmensdaten

Die Nutzung der Cloud als Angriffsvektor durch Cyberkriminelle nimmt weiter zu. Dabei sind Cloud-Phishing und die Verbreitung von Malware über die Cloud die am häufigsten verwendeten Techniken. Im Jahr 2020 wurden 63 Prozent der Malware über Cloud-Anwendungen verbreitet. Dies entspricht einem Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2019.

Die Cloud-Anwendungen und -Dienste, von denen Netskope die häufigsten Malware-Downloads blockierte, waren
1. Microsoft Office 365 OneDrive for Business
2. Sharepoint
3. Box
4. Google Drive
5. Amazon S3
(Netscope: ra)

eingetragen: 09.09.20
Newsletterlauf: 19.10.20

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Meldungen: Studien

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

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  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

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  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

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