Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Zweifel an der Relevanz von IoT


Deutsche Unternehmen verschlafen den Trend zum Internet of Things
Bei der Umsetzung der IoT-Projekte zeigt sich, dass das Thema bei vielen Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt


Die IDG-Studie "Internet of Things in Deutschland 2016", die mit Unterstützung von Dimension Data Deutschland entstand, zeigt, dass 55 Prozent der Unternehmen dem Thema "Internet der Dinge" noch keine hohe Relevanz für ihr heutiges Geschäft beimessen und glauben, dass sie noch drei Jahre Zeit für die Umsetzung haben. Der Relevanz-Wert steigt jedoch mit der Unternehmensgröße an. So messen 58 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern dem Internet of Things (IoT) derzeit eine große bis sehr große Bedeutung zu, im Vergleich zu 27 Prozent bei den kleinen und mittleren Unternehmen bis 99 Mitarbeitern. Befragt wurden 369 IT-Verantwortliche und -Entscheider von Unternehmen in der DACH-Region.

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der IT-Verantwortlichen im deutschsprachigen Raum zweifelt an der aktuellen Relevanz des Internet of Things (IoT) für ihr Unternehmen - und lässt damit die Möglichkeit ungenutzt, sich frühzeitig im Wettbewerb zu positionieren. Ganz anders sieht es für die Zeitspanne der nächsten drei Jahre aus: Rund 72 Prozent der Unternehmen sind davon überzeugt, dass IoT dann für sie wichtig oder sehr wichtig wird. Das geht aus der von der IDG Business Media veröffentlichten Studie "Internet of Things in Deutschland 2016" hervor, die mit Unterstützung von Dimension Data in Deutschland durchgeführt wurde. Von September bis Oktober 2016 wurden dafür 369 (IT-)Security-Verantwortliche von Unternehmen in der DACH-Region, strategische (IT-)Entscheider im C-Level-Bereich und den Fachbereichen (LoBs) sowie IT-Entscheider und IT-Spezialisten aus dem IT-Bereich befragt.

Je nach Größe des Unternehmens sowie Position und Branche zeigten sich in der Studie deutliche Unterschiede. So maßen 58 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern dem Thema IoT derzeit eine große bis sehr große Bedeutung zu, 83 Prozent sehen eine Relevanz in den nächsten Jahren. Bei den kleinen Unternehmen bis 99 Mitarbeitern waren es hingegen nur 27 Prozent (heute) beziehungsweise 53 Prozent (in den nächsten drei Jahren). Auffällig sind zudem die relativ hohen Werte bei CIOs mit 67 Prozent (IoT heute) und 87 Prozent (Zukunft) sowie bei der Pharma- und Chemie-Industrie mit 74 beziehungsweise 87 Prozent.

"Die Studie zeigt deutlich, dass die Mehrheit der Entscheider zwar davon überzeugt ist, dass dem Internet der Dinge die Zukunft gehört", erklärt Frank Beckereit, Head of Digital Transformation Group bei Dimension Data Deutschland. "Allerdings gehen Viele davon aus, dass die Zeit nicht drängt und sie für die Umsetzung der neuen Technologie noch einige Jahre Zeit haben. Dabei wird oft vernachlässigt, dass das Internet der Dinge kein Produkt ist, das man zum gegebenen Zeitpunkt einfach einführen kann. Vielmehr muss die gesamte Organisation frühzeitig auf die Veränderungen eingestellt werden, die eine solch umgreifende digitale Vernetzung mit sich bringt."

IT-Abteilung und Geschäftsführung treiben die Entwicklung voran
Laut den Ergebnissen der Studie ist das Thema "Internet der Dinge" in den Unternehmen noch immer mehrheitlich Sache der IT-Abteilung: In sechs von zehn Unternehmen beschäftigt sie sich derzeit am häufigsten mit der Materie. Bei der Umsetzung des ersten IoT-Projekts ergreifen sie folglich auch in rund einem Drittel der Unternehmen (32 Prozent) die Initiative. Dicht darauf folgt jedoch die Geschäftsführung, die in 30 Prozent der Firmen die treibende Kraft hinter dem ersten IoT-Projekt ist. Spezielle IoT-Teams sind hingegen nur in einem von zehn Unternehmen erste Impulsgeber.

Bei der Umsetzung der IoT-Projekte zeigt sich, dass das Thema bei vielen Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt. Befragt nach dem aktuellen Stand der Projekte in Verbindung mit IoT im Unternehmen gaben lediglich rund 15 Prozent der Befragten an, mindestens eines umgesetzt zu haben. In 61 Prozent der Unternehmen sind sie immerhin kurz- oder mittelfristig geplant oder die Vorbereitungen dafür haben bereits begonnen. Knapp ein Viertel der Unternehmen (22 Prozent) plant dagegen gar keine IoT-Projekte. Als Hauptgründe nannten viele Befragte andere Prioritäten (46 Prozent), mangelnde Relevanz (26 Prozent) oder ein fehlendes Geschäftsmodell (25 Prozent).
Chancen und Hürden für das Thema IoT
Die Studie belegt, dass Unternehmen vielfältige Chancen sehen, die sich durch den Einsatz des Internets der Dinge für sie ergeben. Befragt nach den erwarteten positiven Effekten, gab die überwiegende Zahl der Teilnehmer eine gesteigerte Effizienz bereits bestehender Geschäftsprozesse im Unternehmen an. Besonders häufig wurde dabei die Vernetzung aller Prozessketten (27,4 Prozent), eine verstärkte Automatisierung (21 Prozent) oder eine höhere Kundenzufriedenheit (24,1 Prozent) genannt. Darüber hinaus erhoffen sich viele Entscheider neue Geschäftschancen. So sehen jeweils ein Viertel der Befragten neue Serviceangebote oder die Erschließung neuer Kundenpotenziale als Chance für ihr Unternehmen. 21 Prozent versprechen sich dagegen neue Business-Modelle.

Der Vielfalt der Möglichkeiten im Umfeld des Internets der Dinge stehen aber auch Herausforderungen gegenüber. So fühlt sich ein Drittel der befragten Unternehmen von der vermeintlichen Komplexität des Themas abgeschreckt. Aufgrund der Menge an gesammelten Daten sowie der Vielzahl an Geräten, die in der Lage sind, Daten zu empfangen und zu senden, dominiert vor allem das Thema Datenschutz und IT-Sicherheit. Fast die Hälfte der Befragten befürchtet, dass IoT als neues Einfallstor für Cyber-Angriffe dienen könnte.

"Die Themen Datenschutz und IT-Sicherheit müssen bei der Entwicklung von IoT-Lösungen von Anfang an als integraler Bestandteil in das Design einfließen", so Beckereit. "Denn etablierte IT-Sicherheitskonzepte aus dem Office-Bereich können üblicherweise nicht einfach übertragen werden.Grund dafür sind vor allem die Protokolle, die Komplexität der Kommunikationsbeziehungen sowie die Art und Sensibilität der erfassten Daten. Nur mit einer sicheren und datenschutzkonformen Gestaltung von Technik und Prozessen können Unternehmen potenziellem Missbrauch vorbeugen und ihren Kunden Mehrwerte bieten."

Weitere Ergebnisse der Studie:

>>
Die meisten Unternehmen assoziieren das Internet of Things vor allem mit der Vernetzung intelligenter Produkte und Systeme sowie mit dem Begriff Industrie 4.0.

>> In 62 Prozent der Unternehmen kommt es durch IoT-Projekte zu zusätzlichen Investitionen etwa in Hardware, Cloud-Services oder Security.

>> Die Mehrzahl der aktuellen Projekte werden in den Bereichen der vernetzten Produktion und Smart Connected Products (47 Prozent), der Logistik (45 Prozent) sowie Smart Supply Chain (40 Prozent) umgesetzt.
>> In Zukunft werden dagegen vor allem Gebäudemanagement (36 Prozent) und Connected Health (34 Prozent) an Bedeutung gewinnen.

Bei der Wahl eines IoT-Anbieters legen Unternehmen am meisten Wert auf technisches Wissen (47 Prozent). Danach folgen das Vertrauen in den >> Anbieter (41 Prozent) und die Branchenkompetenz (37 Prozent).

Über die Studie "Internet of Things in Deutschland 2016"
Im Zuge der digitalen Transformation schreitet die Vernetzung von Produkten, Maschinen oder Anlagen mit großen Schritten voran. IDG prognostiziert, dass sich die Zahl der weltweit verbundenen "Dinge" von derzeit 14,9 Milliarden bis zum Jahr 2020 mehr als verdoppeln wird. Um Einblicke in die Umsetzungspläne, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren von deutschen Unternehmen bei der Nutzung von IoT-Technologien (Internet of Things) zu erhalten, hat IDG für die Studie "Internet of Things in Deutschland 2016" 395 Unternehmen in Deutschland mit mehr als 100 Mitarbeitern aus acht wesentlichen Branchen befragt.
(Dimension Data: ra)

eingetragen: 07.01.17
Home & Newsletterlauf: 10.01.17

Dimension Data: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen