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Markt für Conferencing-Dienste in Westeuropa


Frost & Sullivan: Trend zum Outsourcing von Conferencing-Serviceleistungen entwickelt sich rückläufig
Telekommunikationsunternehmen, unabhängige Provider, regionale Conferencing-Anbieter und große Software-Unternehmen liefern sich in Europa einen erbitterten Konkurrenzkampf


(31.08.09) - Der Europamarkt für Audio-, Video- und Web-Conferencing ist gekennzeichnet durch große regionale Unterschiede bei technischer Entwicklung und medialen Präferenzen. Zusätzlich stellt die globale Wirtschaftskrise die Akteure vor große Herausforderungen, birgt aber auch erhebliche Chancen. Insgesamt stehen die Zeichen im europäischen Markt für Conferencing-Dienste auf Wachstum: Eine neue Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan prognostiziert der Branche eine Steigerung des Umsatzvolumens von 1,12 Milliarden US-Dollar im Jahr 2008 auf 2,21 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014.

Vorangetrieben wird die Marktentwicklung vor allem durch die ungebremste Globalisierung. "Mittlerweile sind Mitarbeiter in vielen Unternehmen nicht nur über das ganze Land, sondern oft in der ganzen Welt verteilt. Folglich sucht man nach kostengünstigen Möglichkeiten, die einzelnen Beteiligten bei Bedarf schnell und effizient zu vernetzen, ohne dass jedes Mal teure Geschäftsreisen fällig werden", erläutert Iwona Petruczynik, Research Analyst bei Frost & Sullivan. "Gerade die Notwendigkeit zum Kostensparen hat sich mit der globalen Wirtschaftskrise nochmals erheblich verschärft. Davon können die Anbieter von Conferencing-Diensten profitieren."

Andererseits sind der Branche durch die Rezession auch einige Hürden erwachsen. So ist die Investitionsbereitschaft der Kunden gesunken, und der Trend zum Outsourcing von Conferencing-Serviceleistungen entwickelt sich rückläufig. "Die Firmen geben auch deshalb weniger Geld für Conferencing-Dienste aus, weil sie die langfristigen Instandhaltungskosten für die einmal installierten Systeme fürchten", so Petruczynik. "Sparen wollen die Kunden außerdem noch auf einem anderen Weg: Statt mehrere unterschiedliche Standorte zu vernetzen, richten sie lieber Knotenpunkte ein, an denen sich mehrere Leute in einem Raum versammeln, um gemeinsam an der Konferenz teilzunehmen. Dafür ist dann nur eine einzige Leitung nötig."

Parallel dazu verschärft sich der Wettbewerb zusehends. "Telekommunikationsunternehmen, unabhängige Provider, regionale Conferencing-Anbieter und große Software-Unternehmen liefern sich in Europa einen erbitterten Konkurrenzkampf", sagt Petruczynik. "Die wichtigsten Wettbewerbsfaktoren sind Servicespektrum, Preis, Qualität und das Überangebot."

Auf lange Sicht dürften dezentrale Unified-Communications-Anwendungen, Cloud-basierte Collaboration-Dienste und Endpoint-Anwendungen wie SIP-unterstütztes Voice Conferencing einen starken Einfluss auf die Marktentwicklung nehmen. Dieser Trend wird jedoch momentan durch den globalen Abschwung und die erstaunlich zögerliche Akzeptanz von Unified-Communications-Produkten und -Dienstleistungen gebremst.

In der aktuellen Entwicklung im europäischen Markt für Audio-, Web- und Video-Conferencing spiegeln sich viele nordamerikanische Trends wider. Dennoch kann von einem einheitlichen Markt in Europa nicht die Rede sein. "Die diversen Regionen weisen alle unterschiedliche Merkmale auf, was Gesamtgröße, Marktdurchdringung und Wachstumspotenzial betrifft", bemerkt Petruczynik. "So dürften die reiferen Märkte Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie Skandinavien und die Benelux-Länder im Bereich Audio- und Web-Conferencing auch weiterhin eine starke Nachfrage verzeichnen. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass die restlichen westeuropäischen Länder und die Region Zentral- und Osteuropa ihren Umsatzanteil am Gesamtmarkt steigern und Service Providern auf der Suche nach Expansionsmöglichkeiten gute Wachstumschancen bieten werden."

Service Provider, die sich in diesen Schwellenmärkten positionieren wollen, sollten in der Lage sein, eine globale Serviceplattform und die entsprechenden Technologien mit einem exakt an die jeweiligen regionalen Bedürfnisse angepassten Konzept zu kombinieren. "Hier muss nicht nur in nationale Vertriebs- und Supportsysteme, sondern auch in Sprachkenntnisse investiert werden; außerdem ist es ganz entscheidend, sich mit den landestypischen Eigenheiten vertraut zu machen, was beispielweise die Einstellung zu Handelsabkommen betrifft", rät Petruczynik.

In manchen Regionen Westeuropas ist zusätzlich damit zu rechnen, dass der Wettbewerb infolge der fortschreitenden Konsolidierung weiter zunimmt und sich die Konkurrenz zwischen IT-Firmen und Anbietern elementarer Hosted Services im Bereich Unternehmenskommunikation noch verschärft.

"Unabhängig davon, wie sich eine Region entwickelt, sollten die Service Provider darauf achten, die Integration zwischen den synchronen Conferencing-Technologien Audio, Web und Video und asynchronen Tools wie Workspaces, Wikis und gemeinsam genutzten Datenbanken zu verbessern", so Petruczynik abschließend. "Eine derartige Kollaboration wird den Branchenakteuren helfen, sich gegen den Preisverfall zu wehren." (Frost & Sullivan: ra)

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