Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Verunsicherung beim Cloud Computing


Cloud Computing: Große Unsicherheit in der deutschen Wirtschaft
Studie "IT-Sicherheit und Datenschutz 2015": Unternehmen gehen leichtfertig mit ihren Daten um

(12.05.15) - Dunkle Wolken über dem Cloud Computing in Deutschland: Bei 84 Prozent der Unternehmen hierzulande herrscht große Unsicherheit darüber, ob ihre Daten in der "digitalen Wolke" noch sicher sind. Dies geht aus der aktuellen Studie "IT-Sicherheit und Datenschutz 2015" der Nationalen Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. (Nifis) hervor. Demnach sind Kontrollverlust über die eigenen Daten (73 Prozent), interne und externe Hackerangriffe (71 Prozent) und die eigene Unwissenheit über die vorhandenen Risiken (89 Prozent) derzeit die Hauptgefahren für die deutsche Wirtschaft beim Cloud Computing.

Die Nifis-Studie hat noch weitere Sicherheitsaspekte beim Cloud Computing berücksichtigt. So können moderne Verschlüsselungsprogramme laut mehrheitlicher Expertenmeinung (66 Prozent) zwar das Mitlesen von Daten deutlich erschweren – doch auch sie bieten keinen hundertprozentigen Schutz vor Ausspähung. Weitere 54 Prozent attestieren der deutschen Wirtschaft einen leichtfertigen Umgang mit ihren Cloud-basierten Daten. Bemerkenswert ist auch die Einschätzung von fast der Hälfte der befragten IT-Experten (49 Prozent), dass Cloudanbieter ihrerseits in einigen Fällen auch allzu sorglos mit den anvertrauten Daten umgehen.

Die aktuelle US-Rechtsprechung trägt laut Nifis-Vorsitzendem Rechtsanwalt Dr. Thomas Lapp ebenfalls dazu bei, dass die deutschen Unternehmen bei der Wahl des Cloud Computing-Anbieters verunsichert sind. Laut Studie sind 65 Prozent der befragten Unternehmen der Meinung, dass es an Transparenz darüber mangelt, ob die Cloud Computing-Dienstleister, die in Europa die Daten ihrer Kunden verwalten, diese nicht doch an US-Behörden wie Geheimdienste weitergeben.

Um den deutschen Unternehmen die Verunsicherung beim Cloud Computing zu nehmen, fordert Lapp eine breit angelegte Aufklärungskampagne: "Bundesregierung und Wirtschaftsverbände müssen die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft als nationale Aufgabe verstehen." Im Rahmen einer intensiveren Zusammenarbeit vor allem zwischen Staat und Wirtschaft müsse eine Aufklärungskampagne über die Gefahren und Risiken von Cloud Computing informieren. "Dies würde vielen Unternehmen mehr Sicherheit im Umgang mit der digitalen Wolke geben und gleichzeitig das Vertrauen in die neue Technologie massiv stärken. Wenn Unternehmen die Gefahren besser kennen, werden sich viele ihrer Befürchtungen zudem als unbegründet erweisen", betont der Nifis-Vorsitzende.

Laut Lapp scheinen die deutschen Firmen weiterhin nachhaltig unter dem Eindruck von PRISM und Co. zu stehen. So haben die Spionage-Skandale laut Nifis-Studie 88 Prozent der deutschen Wirtschaft in puncto Datenschutz sensibilisiert. Dementsprechend werden sich die Ausgaben für IT-Sicherheit und Datenschutz in 2015 weiter erhöhen. Fast die Hälfte der deutschen Firmen (49 Prozent) geht davon aus, dass die Investitionen in diesem Jahr um 50 Prozent zunehmen werden. Weitere 17 Prozent prognostizieren sogar eine Verdopplung. Im Vergleich zum Vorjahr rechnen damit deutlich mehr Firmen mit einer steigenden Nachfrage nach IT- und Informationssicherheit. (Nifis: ra)

Nifis: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen