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Patriot Act kontra Cloud Computing


Studie: Hackerangriffe sind Hauptgefahr beim Cloud Computing
Die größten Risiken beim Arbeiten mit der "Cloud" ermittelt

(17.06.14) - Hackerangriffe sind die größte Gefahr für deutsche Unternehmen beim Cloud Computing. Dies geht aus der aktuellen Studie "IT-Sicherheit und Datenschutz 2014" der Nationalen Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. (Nifis) hervor. 58 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland sehen in Hackern das Hauptrisiko – ganz egal, ob es sich dabei um externe Bedrohungen oder um eigene Mitarbeiter handelt. Die Gefahr besteht darin, dass diese sich Zugriff verschaffen und Daten aus der Cloud stehlen oder manipulieren. Der zweite wichtige Nachteil ist laut Nifis der Kontrollverlust über die eigenen Daten, sobald diese auf fremde Server fließen (51 Prozent). Interessenten können die aktuelle Studie unter team@euromarcom.de kostenlos anfordern.

Laut Rechtsanwalt Dr. Thomas Lapp, Vorsitzender der Nationalen Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit, ist Cloud Computing "zweifelsohne ein großer Technologiesprung hin zu einer effizienten und Ressourcen schonenden Datenverarbeitung. Gerade deswegen ist es jedoch notwendig, kritisch auf neue und ernst zu nehmende Gefahren hinzuweisen, die dadurch entstehen können. PRISM & Co. haben den Firmen drastisch vor Augen geführt, wie gefährlich Cloud Computing sein kann." Vor allem Cloud Computing-Dienstleister, die in den Vereinigten Staaten oder Großbritannien ihre Server betrieben, seien von unmittelbarem Zugriff bedroht. Aber auch bei Cloud Computing-Anbietern, die die Daten ihrer Kunden nicht in den USA speichern, kann die US-Regierung durch den Patriot Act trotzdem zugreifen: "Alle Unternehmen, die eine Tochtergesellschaft in den USA haben, müssen nämlich Daten auf Anforderung freigeben", betont Lapp.

Ein US-Bundesgericht hat in einem aktuellen Urteil bestätigt, dass US-Internetanbieter auch dann die Daten ihrer Kunden offenlegen müssen, wenn diese in ausländischen Rechenzentren gelagert werden. "Dies zeigt, dass US-Behörden weltweit Zugriff auf Kundendaten haben, ohne Richtervorbehalt und ohne Einschränkung bspw. bei Verdacht auf schwere Straftaten", fügt der Nifis-Vorsitzende hinzu. "US-Unternehmen können daher künftig nicht mehr garantieren, dass die von ihnen verwalteten Kundendaten nicht von US-Behörden eingesehen werden – selbst, wenn die Daten im Ausland lagern." Vor dem Hintergrund der Überwachungsskandale und der Zugriffsmöglichkeiten von US-Behörden verwundert es daher auch kaum, dass ein Viertel (25 Prozent) der deutschen Unternehmen derzeit US-amerikanische Anbieter meidet.

Immerhin gut ein Drittel der Befragten (36 Prozent) ist sich zudem sicher, dass Cloud Computing-Anbieter in einigen Fällen allzu sorglos mit den ihnen anvertrauten Daten umgehen. Außerdem bieten Verschlüsselungen nur einen teilweisen Schutz vor kriminellen Übergriffen (21 Prozent). Generell fehlt es an einer breiten Aufklärungskampagne in der Öffentlichkeit und in den Unternehmen über die Risiken beim Cloud Computing, dieser Auffassung sind 37 Prozent. "Die heimische Wirtschaft muss sehr viel stärker dafür sensibilisiert werden. Gerade wenn es darum geht, dass beispielsweise US-Geheimdienste unter der Flagge der Terrorismusbekämpfung aktive und groß angelegte Wirtschaftsspionage bei europäischen Firmen betreiben", fügt Lapp hinzu. (Nifis: ra)

Nifis: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

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