Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Gefährliche Lücken im Bewertungsprozess


Studie: Deutsche Unternehmen nachlässig in der Auswahl des richtigen Cloud-Service-Providers
Widerspruch zu der wachsenden Flut sensibler Daten, die zukünftig in die Cloud ausgelagert werden

(13.05.15) – Cloud Computing-Dienste werden immer stärker genutzt. Aber welche Kriterien spielen bei der Auswahl des richtigen Anbieters von Cloud Computing-Services eine Rolle? Die Antworten sind ernüchternd: Die von Zenium Technology Partners in Auftrag gegebene Studie "Managing Growth, Risk & the Cloud" kam zu dem Ergebnis, dass nur 34 Prozent der deutschen Unternehmen das Rechenzentrum, das ihre Daten hosten soll, als Teil des Überprüfungsprozesses besuchen. Weiterhin gaben nur zwei von fünf der Befragten an, sie würden das Team, das ihre Daten verwaltet, persönlich kennenlernen, bevor sie eine Auswahl treffen.

Neben einem offensichtlichen Desinteresse an einem persönlichen Eindruck über die Anlagen enttäuschen auch die Zahlen zur Beschäftigung mit den Hard-Facts des Anbieters: Nicht einmal die Hälfte der Befragten schauen sich die Historie des Betreibers an und nur 41 Prozent untersuchen die technischen Spezifikationen zu Fragen der Datensicherheit. Die Kredithistorie ziehen 39 Prozent zu Rate und kaum mehr als ein Drittel macht sich die Mühe mit Kunden des Anbieters zu sprechen.

Diese offensichtlich mangelhafte Überprüfung steht in einem vermeintlichen Widerspruch zu der wachsenden Flut sensibler Daten, die zukünftig in die Cloud ausgelagert werden. So sagten 69 Prozent der IT-Experten, dass sie Cloud-Dienste vor allem deshalb nutzen wollen, um das Datenwachstum zu bewältigen. Darüber hinaus wollen 83 Prozent der Befragten, die bereits auf Cloud-Dienste zurückgreifen, diese auch weiterhin nutzen.

"Diese Ergebnisse überraschen mich sehr, wenn man sich vor Augen führt, welch hohen Wert diese Daten für ein Unternehmen haben", sagt Julian King, Geschäftsführer der Zenium Germany GmbH. "Im Wesentlichen riskieren Unternehmen ihr wertvollstes Kapital: ihre Informationen. Cloud-Dienste an sich werden Jahr für Jahr immer beliebter. Doch umso wichtiger wird es bei der Auswahl genauer hinzusehen: Denn wenn das Rechenzentrum, das mit der Cloud verbunden ist, nicht den Anforderungen entspricht, droht ein Absturz der gesamten Kette."

Die Studie macht zwar deutlich, dass die Reputation des Anbieters und die erfolgreiche Einführung der Cloud nicht vollständig dem Zufall überlassen werden. Es bleiben aber dennoch gefährliche Lücken im Bewertungsprozess. Erstaunlicherweise unternehmen 95 Prozent der Befragten nur eine einzige der oben genannten Überprüfungen und nur sechs Prozent führen alle Schritte durch.

Unter diesem Aspekt ist es interessant anzumerken, dass Nutzer von privaten Cloud Computing-Lösungen geringfügig mehr unternehmen, um den Cloud-Service-Anbieter zu untersuchen, als Nutzer öffentlicher oder hybrider Clouds. Vergleicht man den Bewertungsprozess unterschiedlicher Branchen, fällt außerdem auf, dass Finanzdienstleister umfassendere Untersuchungen durchführen als öffentliche oder Non-Profit-Organisationen.

"Die Cloud wird auch weiterhin erfolgreich sein – besonders als praktikable Lösung um Wachstum zu steuern. Die einzige Bedingung ist, dass alle Nutzer darauf vertrauen können, dass sie sicher und risikofrei bleibt", sagt Julian King, Geschäftsführer der Zenium Germany GmbH. "Wir empfehlen allen Cloud-Nutzern die gesamte Lieferkette der Anbieter sorgfältig zu überprüfen. Was benötigt wird, ist eine gründliche Überprüfung der physischen Infrastruktur in ihrem Kern – dem Rechenzentrum. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied und Rechenzentren sind ein fundamentaler Bestandteil der Gesamtstärke einer Cloud."

Über die Studie
Die Umfrage wurde von Dynamic Markets durchgeführt. Insgesamt wurden 301 IT-Führungskräfte aus Großbritannien, Deutschland und der Türkei befragt, die aus einer Vielzahl von Branchen kommen und in Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeitern angestellt sind. Alle Befragten haben vor dem Interview bestätigt, dass sie IT-Fachkräfte sind und über die operationelle und strategische Verantwortung über das Rechenzentrum des Unternehmens verfügen.
(Zenium Technology Partners: ra)

Zenium Technology Partners: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen