Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

MDR - meist mehr Schein als Sein


Ein Blick hinter die Fassade vieler MDR-Services
Mit einer MDR-Lösung wird schlichtweg zu kurz gesprungen - Optimalen, individuell angepassten Schutz gibt es nur mit einem echten SOC-Service


Managed Detection and Response (MDR) ist der neue Hype der IT-Sicherheitsbranche. Kaum ein Systemhaus, das nicht plötzlich MDR im Portfolio hat. Was sich hinter diesem Label verbirgt, ist oft enttäuschend: vollautomatisierte EDR- oder XDR-Lösungen mit dem Etikett "Managed", das in Wahrheit kaum mehr bedeutet, als dass ein Dienstleister Herstellerlösungen lizenziert – nicht aber selbst Verantwortung übernimmt.

Die Illusion vom günstigen Schutz
Viele Unternehmen aus dem Mittelstand glauben oder hoffen, sie hätten mit einem preiswerten MDR-Abo ihre Cyberabwehr modernisiert. In Wirklichkeit haben sie sich eine gut verpackte Illusion eingekauft. Denn eine Vielzahl an MDR-Angeboten enden dort, wo echte Bedrohung beginnt.

Cyberangriffe erfolgen nicht nach Drehbuch. Sie entwickeln sich dynamisch, nutzen komplexe Schwachstellen und fordern situationsabhängige Entscheidungen. Genau hier braucht es Erfahrung, Kontextwissen und analytisches Urteilsvermögen. Kurz: Security-Expertise von echten Menschen. Nur sie können mithilfe moderner SIEM- und SOAR-Technologie aus einem Alert-Feuerwerk ein handlungsrelevantes Lagebild ableiten. Wer darauf verzichtet, betreibt keine Cyberabwehr, sondern Ticketverwaltung. Kurz gesagt: Mit einer MDR-Lösung wird schlichtweg zu kurz gesprungen. Optimalen, individuell angepassten Schutz gibt es nur mit einem echten SOC-Service.

Technologie ohne Transparenz
Noch kritischer wird es, wenn die MDR-Lösung auf proprietären Technologien basiert, die weder einen Überblick über Erkennungsregeln bieten noch flexible Anbindungen aller möglichen (auch Cloud-) Anwendungen erlauben. Wer sich ausschließlich auf ein solches System verlässt, verliert Sichtbarkeit und hat meist keine Möglichkeit, selbst steuernd einzugreifen. Auch das Thema Datenhaltung fällt weitestgehend unter "Transparenz": In den meisten Fällen werden die Logdaten im außereuropäischen Ausland gehostet, eine Speicherung in Deutschland bieten die wenigsten Lösungen.

Regelmäßig gibt es Fälle, in denen Kunden im Ernstfall allein gelassen werden. Dann muss ein IT-Leiter um drei Uhr nachts mit einem englischsprachigen Callcenter in Indien über den andauernden Cyberangriff auf das Unternehmensnetzwerk sprechen, während die Hacker längst Fakten schaffen. Genau deshalb setzen seriöse Anbieter auf einen richtigen SOC-Service, am besten mit einer zugrunde liegenden MDR-Technologie, mit echten Analysten aus einem eigenen Cyber Defense Center in Deutschland, in der Zeitzone der Kunden und mit unmittelbarer Reaktionsfähigkeit und klarer Verantwortung.

Was MDR wirklich leisten sollte – und nur ein SOC bietet
MDR ist kein Lizenzprodukt, sondern ein Sicherheitsversprechen. Anbieter, die es ernst meinen, liefern mehr als Technik und stylische Dashboards. Nämlich Verlässlichkeit, Transparenz und echte Unterstützung im Ernstfall. Alles andere ist gefährlich und verantwortungslos. Denn im Zweifel haften Geschäftsführer, wenn die IT-Infrastruktur ihres Unternehmens bei einem erfolgreichen Cyberangriff nicht ausreichend geschützt war. Betriebe sollten sich daher genau ansehen, was hinter dem Label MDR tatsächlich steckt – und ob sie nicht in Wirklichkeit einen richtigen SOC-Service benötigen. Nur so wird aus einem Buzzword eine echte Sicherheitsstrategie.

Sechs Tipps, die Cyberabwehr zu verbessern
Wer seine IT-Systeme heute zuverlässig schützen will, braucht mehr als klassische Schutzmechanismen. Es geht um ganzheitliche Wachsamkeit, schnelle Reaktionsfähigkeit und die ehrliche Einschätzung der eigenen Ressourcen. Die folgenden sechs Punkte zeigen, worauf Unternehmen insbesondere achten sollten.

>> Sichtbarkeit maximieren: Je mehr IT-Komponenten ins Monitoring integriert werden, inklusive individueller Anwendungen und OT/IoT-Umgebungen, desto weniger blinde Flecken bleiben bei der Überwachung und desto früher lassen sich Bedrohungen erkennen.

>> Top-Notch Technologie nutzen – am besten mit integriertem SIEM: Nicht mehrfach in Systeme investieren! Warum nur MDR-Services mit eingeschränktem Umfang nutzen, wenn es SOC-Services mit integriertem SIEM gibt?

>> Flexibilität mitdenken: Eine gute Sicherheitslösung wächst bei IT-Integration nach Zukäufen oder bei zunehmender IoT-Nutzung mit.

>> Alarmbereitschaft rund um die Uhr sicherstellen: Cyberangriffe passieren oft außerhalb der Bürozeiten. Unternehmen benötigen entweder ein internes 24/7-Monitoring oder einen verlässlichen externen Dienstleister.

>> Notfall-Support vorab klären: Im Ernstfall zählt jede Minute und ein erfahrener Partner kann die nötige Stütze sein, um auch unter Stress Entscheidungen zu treffen. Stichwort "Incident Response Retainer" – nur wer rechtzeitig ausreichend Ressourcen vorsorgt, kann im Notfall auf sofortige Unterstützung von Spezialisten vertrauen.

>> Ehrlich hinsichtlich eigener Kapazitäten sein: Wer seine Grenzen realistisch einschätzt, schützt das Unternehmen besser und schafft die Basis für gezielte externe Unterstützung. (indevis: ra)

eingetragen: 05.07.25

indevis IT Consulting and Solutions: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Mythos der maßgeschneiderten Entwicklung

    Der gezielte und flexible Einsatz von Technologie ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Digitalisierung ist für viele Unternehmen weiterhin eine Priorität, der sie eine substantielle Menge an Ausgaben einräumen: Einem Bericht des IDC zufolge, werden die weltweiten Investitionen in IT-Transformationsinitiativen voraussichtlich 4 Billionen US-Dollar bis 2027 übersteigen. Jedoch erreichen weniger als die Hälfte (48?Prozent) aller Digitalisierungsprojekte die angestrebten Ziele. Laut McKinsey scheitern sogar sieben von zehn Unternehmenstransformationen.

  • Migration in lokale Cloud-Rechenzentren

    Digitale Souveränität in und mit der Cloud - dafür sind Unternehmen gefordert, die entscheidenden Weichen zu stellen. Aus der Projekterfahrung von Yorizon, Vorreiterin für Open Source Edge-Cloud-Services, sind es fünf entscheidende Faktoren, die eine unabhängige und zukunftsfähige Cloud-Strategie sicherstellen.

  • Agentische KI im Retail-Bereich

    KI revolutioniert wie wir Ideen und Produkte entwickeln, Handel treiben und Informationen sammeln. Die menschliche Genialität bekommt dabei einen Kompagnon: die KI. Doch obwohl die generative KI häufig den größten Hype erzeugt, wird es die agentische KI sein, die Händlern den größten Nutzen bringt.

  • IT-Resilienz als Überlebensfaktor

    Angesichts der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als "besorgniserregend" eingestuften Cybersicherheitslage gewinnen automatisierte Ansätze für die Stärkung der IT-Resilienz zunehmend an Bedeutung, wie aktuelle Implementierungen zeigen.

  • Backup-Lücke von Microsoft 365

    Unternehmen nutzen Microsoft 365 als Grundlage für ihre Produktivität. Doch neben den Vorteilen solcher Produktivitätsplattformen wird immer wieder eine Lücke in der Datenschutzstrategie übersehen: das Prinzip der geteilten Verantwortung. Diese Nachlässigkeit setzt wichtige Geschäftsinformationen erheblichen Risiken aus, die sich in Ausfallzeiten und wirtschaftlichen Verlusten niederschlagen können.

  • KI und digitale Souveränität

    Die europaweite Debatte rund um digitale Souveränität fokussiert sich in den vergangenen Wochen überwiegend auf das Thema "KI" (AI-Gigafactory etc.). Dabei gerät ein anderer Aspekt gerade etwas in den Hintergrund: Cyberresilienz und die Kontrolle über kritische Daten innerhalb Europas.

  • DMS und digitale Souveränität

    Die Welt ordnet sich neu und Europa steht unter wachsendem Druck, seine digitale Unabhängigkeit zu stärken. Laut einer Bitkom-Studie (2025) fordern 84 Prozent der Unternehmen, dass die neue Bundesregierung der digitalen Souveränität höchste Priorität einräumt. Gerade im Umgang mit vertraulichen Dokumenten und geschäftskritischen Informationen zeigt sich, wie entscheidend die Kontrolle über digitale Prozesse ist. Die easy software AG beleuchtet, welche Rolle das Dokumentenmanagement dabei spielt - und worauf es jetzt ankommt.

  • MDR - meist mehr Schein als Sein

    Managed Detection and Response (MDR) ist der neue Hype der IT-Sicherheitsbranche. Kaum ein Systemhaus, das nicht plötzlich MDR im Portfolio hat. Was sich hinter diesem Label verbirgt, ist oft enttäuschend: vollautomatisierte EDR- oder XDR-Lösungen mit dem Etikett "Managed", das in Wahrheit kaum mehr bedeutet, als dass ein Dienstleister Herstellerlösungen lizenziert - nicht aber selbst Verantwortung übernimmt.

  • Einblicke in die Sichtweise der Kunden

    Online-Händler erhalten täglich eine unzählige Menge an Anfragen. Ein Großteil davon wird mit KI-Agenten gelöst, da sie immer wieder ähnliche Themen wie Lieferzeiten, Rücksendungen oder Produktspezifikationen betreffen. Zum einen sind KI-Agenten damit eine Arbeitserleichterung bei wiederkehrenden Anfragen, besonders wenn diese Lösungen einfach zu bedienen sind, und den Unternehmen schnellen Mehrwert bieten. Doch hinter diesen Wiederholungen verbirgt sich zum anderen auch eine bislang oft ungenutzte Quelle strategischer Erkenntnisse: die Daten, die bei jeder einzelnen Interaktion entstehen.

  • Modernisierung birgt auch ein Risiko

    Der Trend zur Cloud-Migration setzt Vermögensverwalter zunehmend unter Druck, ihre digitale Transformation voranzutreiben. Einer der strategischen Pfeiler einer Cloud-Strategie ist dabei der Wechsel von On-Premise- zu SaaS-Lösungen. Für größere, traditionelle Institutionen stellt sich jedoch die Frage: Sollten sie direkt auf SaaS umsteigen oder lieber einen mehrstufigen Ansatz über PaaS wählen? Alberto Cuccu, COO von Objectway, erklärt, warum ein schrittweiser Migrationsprozess für bestimmte Geschäftsfälle eine sinnvolle Option sein kann, welche Rolle DORA dabei spielt und welche typischen Fehler Banken bei ihrer IT-Transformation machen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen