Sie sind hier: Startseite » Markt » Interviews

Herausforderungen für MSP


MSPs sollten sich auf Qualität, Skalierbarkeit und Flexibilität konzentrieren
In Sachen Skalierbarkeit sollten MSPs ihre Onboarding-Prozesse beim Kunden straffen und Tooling-Services ausbauen


Von Dagmar Schulz

COVID-19 und der Shutdown sollten ideal geeignet sein, um den Wert eines Managed Services-Modells zu zeigen. Worin liegen aktuell die wichtigsten Vorteile, die MSPs ihren Kunden jetzt bieten können? Zu diesem Thema haben wir mit Doug Lilley, Senior Security Consultant bei Synopsys, gesprochen:

Doug Lilley: "Das Managed Services-Modell hat eine Reihe von Schlüsselvorteilen, die gerade jetzt in Zeiten des Covid-19 Shutdown hilfreich sind. Zuallererst und unmittelbar einsichtig: Das Modell war schon immer zu einem großen Teil auf Remote-Working-Szenarien und die damit verbundenen Kundenanforderungen fokussiert. In vielen Fällen wurden Remote-Zugriff, interne und externe Kommunikation und Service Workflows bereits implementiert, getestet und haben sich als effektiv bewährt. Lange vor dem abrupten Zwangsumstieg auf eine Remote-Working-Kultur für ganze Belegschaften rund um den Globus.

Managed Services-Modelle erfüllen eine Reihe von Kriterien, die jetzt wichtig sind. Zum einen erfüllen sie die Anforderungen des Social Distancings. Ein weiterer Aspekt, der dieses Modell schon vor den Zeiten der Pandemie populär gemacht hat, sind die wettbewerbsfähigen Preise. Gleichzeitig lassen sich Managed Services problemlos an die jeweils aktuellen Anforderungen anpassen. Gerade in Zeiten, in denen die Wirtschaft überall heruntergefahren worden ist und die Budgets, vorsichtig ausgedrückt, konservativ vergeben werden, ist die Fähigkeit Managed Services innerhalb eines Unternehmens flexibel und bedarfsgerecht zu skalieren extrem hilfreich. Bestehende Teams haben die Möglichkeit, Zeit, Budget und Aufmerksamkeit auf andere Geschäftsbereiche zu konzentrieren, ohne die Ressourcen an Manpower aufstocken zu müssen."

Mit welchen Herausforderungen sehen sich MSPs in Zeiten des Shutdown selbst konfrontiert?
Doug Lilley:
"Die wichtigsten Herausforderungen betreffen die Interverfügbarkeit und den Zugang zu notwendiger Hardware. Mit der immens gestiegenen Zahl von Mitarbeitern, die von zu Hause aus arbeiten haben wir zunehmend mit Bandbreitenproblemen zu kämpfen. Das kann zu Verzögerungen bei den angebotenen Dienstleistungen als auch bei der gesamten Kommunikation führen. Wenn für ein Assessment bestimmte Testgeräte nötig werden (wie etwa im Falle von Mobile Assessments), ist es inzwischen schwieriger und riskanter die Geräte zeitnah zu Sachverständigen und Gutachtern zu bringen."

Was sollten MSPs konkret tun, um die Kundenbindung während des Shutdown zu stärken?
Doug Lilley:
"MSPs sollten sich auf Qualität, Skalierbarkeit und Flexibilität konzentrieren – und zwar in genau dieser Reihenfolge. Die Qualität der Dienstleistungen ist für einen MSP zu jeder Zeit und unter allen Umständen ein entscheidendes Kriterium. In den letzten Wochen und Monaten ist es aber absolut unverzichtbar geworden. Wir verlassen uns im Moment so gut wie ausschließlich auf Remote Kommunikation – gleichzeitig sehen sich MPSs mit einer wachsenden Abhängigkeit von ihren Kunden konfrontiert. Anbieter müssen daher sicherstellen, dass sie Standards nicht aufweichen.

In Sachen Skalierbarkeit sollten MSPs ihre Onboarding-Prozesse beim Kunden straffen und Tooling-Services (neben anderen Prozessen) ausbauen. Diese Schritte sind nötig, um Kunden zu zeigen, dass ein MSP in der Lage ist, die an ihn gestellten Anforderungen zu erfüllen und er umsetzen kann, was Kunden verlangen. Was die Flexibilität anbelangt, werden Neukunden unter Umständen Änderungen an bestehenden Service-Angeboten einfordern, damit diese besser zu ihrem aktuellen Anforderungsprofil passen. Umgekehrt werden Bestandskunden neue Dienste nachfragen, die den Verlust alternativer Services ausgleichen. In beiden Szenarien ist ein MSP gleichermaßen gefordert, seine Fähigkeiten und Angebote zu überprüfen und Lösungen anzubieten, die den potenziell veränderten Kundenanforderungen besser entsprechen.

Worauf sollten MSPs sich konzentrieren – sowohl für sich selbst als auch hinsichtlich ihrer Kunden – wenn die Maßnahmen gelockert werden und auch darüber hinaus?
Doug Lilley:
"Zukünftig bergen Automatisierung, Prozessverbesserungen und Kostensenkungen wo immer sie möglich sind, einiges an Chancen – für beide Seiten, MSPs und Kunden. Grundsätzlich geht es darum ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln, aber auch für bestehende Lücken und Möglichkeiten, die bisher noch nicht in ausreichendem Maß genutzt worden sind. Das wird nicht nur dazu beitragen, die Auswirkungen der Pandemie auf MSPs abzumildern, sondern auch dazu in Zukunft effektiver zu arbeiten." (Synopsys: ra)

eingetragen: 12.05.20
Newsletterlauf: 28.07.20

Synopsys Software Integrity Group: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Interviews

  • Herausforderungen für MSP

    COVID-19 und der Shutdown sollten ideal geeignet sein, um den Wert eines Managed Services-Modells zu zeigen. Worin liegen aktuell die wichtigsten Vorteile, die MSPs ihren Kunden jetzt bieten können? Zu diesem Thema haben wir mit Doug Lilley, Senior Security Consultant bei Synopsys, gesprochen: Doug Lilley: "Das Managed Services-Modell hat eine Reihe von Schlüsselvorteilen, die gerade jetzt in Zeiten des Covid-19 Shutdown hilfreich sind. Zuallererst und unmittelbar einsichtig: Das Modell war schon immer zu einem großen Teil auf Remote-Working-Szenarien und die damit verbundenen Kundenanforderungen fokussiert. In vielen Fällen wurden Remote-Zugriff, interne und externe Kommunikation und Service Workflows bereits implementiert, getestet und haben sich als effektiv bewährt. Lange vor dem abrupten Zwangsumstieg auf eine Remote-Working-Kultur für ganze Belegschaften rund um den Globus.

  • Unternehmensdaten in der Cloud

    Fachkräfte und innovative Geschäftsmodelle sind wichtige Treiber-Themen der deutschen Wirtschaft. Beides ist in Gefahr - wenn sensible Informationen dazu beispielsweise in der Cloud für faktisch jeden verfügbar sind. Mitverantwortlich für den leichteren Zugang zu den entsprechenden Daten sind Regierungen und Geheimdienste. Denn IT-Sicherheitslücken wurden in der Vergangenheit zum Selbstzweck erst spät oder möglicherweise gar nicht bekanntgegeben. Durch derartige "Einfallstore" sind sensible Unternehmensdaten in der Cloud leichter an- und abgreifbar. Der War for Talents kann so unsichtbar in der extern gehosteten Personalverwaltungssoftware ablaufen. Neuartige, digitale Geschäftsmodelle liegen bereit für "Copy and Paste" durch die Konkurrenz. Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG), kennt die Bedenken und appelliert an Politik, Hersteller und Anwender, hier verlässliche Grundlagen zu schaffen - über Gesetze, eine transparente Kommunikationspolitik und das rasche Etablieren eines digitalen Binnenmarktes.

  • Datenschutz im Cloud Computing

    Seit Standards für den Datenschutz in der Cloud durch die ISO/IEC-Norm 27018 im April 2014 definiert sind, gibt es immer wieder Meldungen von Herstellern, die eine Zertifizierung für die Datenschutzanforderungen durchlaufen haben wollen. Aber ist es überhaupt möglich, eine Zertifizierung nach ISO/IEC 27018 zu erlangen? Wie sieht denn die Prüfung aus und wer ist der Prüfer und Zertifikatsgeber? Sind die in der Cloud gespeicherten Daten tatsächlich sicher vor dem Zugriff Dritter, wie diese Meldungen suggerieren? Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) hat in Deutschland die Trusted Cloud Initiative ins Leben gerufen, die sich mit der Datensicherheit in Cloud-Diensten beschäftigt und Entwicklungen zur sicheren Datenverarbeitung in der Cloud unterstützt. Für ein mögliches Zertifizierungsverfahren wurde ein Pilotprojekt aus Mitgliedern aus Standardisierung, Forschung, Wirtschaft, Prüfern und Aufsichtsbehörden zusammengestellt, die einen Anforderungskatalog zur Zertifizierung nach den Vorgaben des BDSG und den Umsetzungsempfehlungen des ISO/IEC 27018:2014 entwickelt haben, das Trusted Cloud Datenschutzprofil (TCDP).

  • Vertrauen in die Cloud zurückgewinnen

    Der Skandal um die Späh-Programme der amerikanischen und britischen Regierungen hat dem Boom des Cloud Computing einen ersten Dämpfer verpasst - plötzlich keimen Zweifel auf, ob es so eine gute Idee ist, vertrauliche Daten in der Cloud zu speichern. Altrans IT-Security Consultant Benedikt Heintel erläutert im Interview, wie es um die Sicherheit und das Vertrauen in Cloud-Diensten bestellt ist und was Unternehmen nun tun können, um ihre IT-Sicherheit zu erhöhen.

  • Big Data, Cloud und Cyber-Crime

    In der neuen Welt von Cloud und Big Data ist das Thema "Trust" - Vertrauen - essentiell. EMC subsumiert darunter drei Themen: "Identifying & Repelling Threats" (d.h. Identifizierung und die Abwehr von Bedrohungen - Advanced Security), Datenschutz- und Sicherheit (Integrated Backup & Recovery) sowie die Sicherstellung der Verfügbarkeit von Daten, Applikationen und Systemen (Continuous Availability). Gerade die Identifizierung und die Abwehr von Bedrohungen stellen auf Security-Seite eine neue Herausforderung dar. Roger Scheer, Regional Director Germany bei RSA, The Security Division of EMC, erklärt, warum.

  • Sicherheitsfragen beim Cloud Computing

    Ein großes Versicherungsunternehmen und auch die Vorzeige-Internetpartei "Piraten" haben es im Jahr 2012 an Bewusstsein für Datenschutz und Datensicherheit mangeln lassen. Damit liegt das Jahr voll im Trend der vergangenen zehn Jahre. Denn noch immer ist es das fehlende Bewusstsein für die Schutzbedürftigkeit von Daten, das dem Datenklau Tür und Tor öffnet. Gleichzeitig nehmen Compliance-Verpflichtungen immer weiter zu, nach denen Unternehmen gesetzliche und brancheninterne Vorgaben zum Datenschutz einhalten müssen. Deshalb gilt: Wer bisher nicht aufgefallen ist, besitzt noch längst keinen optimalen Schutz. Dr. Volker Scheidemann, Marketingleiter der Applied Security GmbH (apsec), über Sicherheitsfragen beim Cloud Computing und Informationssicherheit als Management-Aufgabe.

  • Performance-Probleme beim Cloud Computing

    Viele Unternehmen migrieren Anwendungen in die Private Cloud. Mit dem Private Cloud-Ansatz können diese Unternehmen einige Vorteile des Cloud Computing in ihrem eigenen Rechenzentrum realisieren. Die IT-Administratoren sind jedoch völlig überrascht, wenn sie erkennen müssen, dass sie auch in ihrer eigenen IT-Infrastruktur mit Performance-Problemen zu kämpfen haben. Chris James, Director of EMEA Marketing bei Virtual Instruments, erklärt die Gründe von Performance-Problemen in der Cloud und wie man ihnen zu Leibe rücken kann.

  • Breitband-Internet und Cloud Computing

    Cloud Computing-Services brauchen Bandbreite. Und seit dem Start der Breitbandinitiative der Bundesregierung hat sich in der Anbindung unterversorgter Flächen und ländlicher Gebiete einiges getan. Doch die Situation ist für Unternehmen abseits der Metropolen immer noch nicht rosig. Hier ist die Kooperation aller Stakeholder gefragt. Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer von BCC, im Interview zur Versorgung von Gewerbegebieten.

  • Mehr Transparenz für die IT-Steuerung

    Netzwerkmanagement bedeutet mehr als zu überwachen, ob alle Geräte einwandfrei arbeiten. Richtig aufbereitet lassen sich aus der Flut von Überwachungsdaten wichtige Erkenntnisse zur Steuerung der ITK-Infrastruktur eines Unternehmens ableiten. Frank Koppermann, Teamleiter Netzmanagement bei BCC, im Interview.

  • Nearshoring in Norddeutschland oder Indien?

    Bei der Software-Entwicklung von den günstigen Personalkosten in Indien und Asien zu profitieren, das ist die Idee hinter dem klassischen Offshoring. Jedoch sorgt bereits die unterschiedliche Zeitzone für massive Probleme. Daher hat sich eine Sonderform des Offshorings etabliert: das so genannte Nearshoring, also das Auslagern von Dienstleistungen in die Staaten Osteuropas. Aber auch hier steckt der Teufel im praktischen Detail. Deswegen geht das Kieler Softwarehaus Coronic in die Offensive und bietet als erstes Unternehmen "Nearshoring in Norddeutschland" an. Was genau sich dahinter verbirgt und weshalb es sich lohnt, erklärt Coronic-Geschäftsführer Dr. Frank Bock in dem folgenden Interview.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen