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Welche IT-Trends werden sich durchsetzen?


Nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass Software-as-a-Service und Platform-as-a-Service eine Luftblase ist
Eine "Strategie für Cloud Computing" halten nur 36,7 Prozent der Umfrage-Teilnehmer für eine Luftblase

(29.06.12) - Die IT-Luftblase des Jahres ist "Verwaltung der Vielfalt an Media-Tablets", der IT-Trend des Jahres ist "Server mit niedrigstem Energieverbrauch". Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Personalagentur und Projektbörse Gulp Information Services, an der sich insgesamt 459 IT-/Engineering-Freiberufler, Projektanbieter und Einkäufer aus Deutschland und der Schweiz beteiligt haben. Sie haben zehn Trends, die von den Analyseunternehmen Gartner, Forrester, IDC und dem deutschen Branchenverband Bitkom ausgerufen wurden, danach beurteilt, ob sie wie eine Luftblase platzen werden. Insgesamt macht es bei fünf der Trends wohl bald "plopp", ein weiterer ist ein Wackelkandidat.

Luftblase: Verwaltung der Vielfalt an Media-Tablets
Die Gulp-User haben geurteilt: Die Verwaltung der Vielfalt an Media Tablets ist die größte IT-Luftblase des Jahres 2012. 62,2 Prozent der Teilnehmer an unserer Umfrage nehmen diesen Trend nicht ernst. Im Jahr 2012 sollen weltweit knapp 119 Millionen Tablet-PCs an Endverbraucher verkauft werden, prognostizierte das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner. In drei Jahren sollen 35 Prozent aller verkauften Media-Tablets auf Unternehmen entfallen. Allein: Auf der Agenda der Teilnehmer im IT-Projektmarkt sind andere Trends höher priorisiert als die Verwaltung der Vielfalt der Tablets.

Luftblase: Internet der Dinge
Das Internet der Dinge schneidet nur etwas besser ab: 60,9 Prozent der Teilnehmer an der Gulp-Umfrage halten es für eine Luftblase. Unter dem Internet der Dinge verstehen die Analysten z.B. von Gartner und IDC, dass Gegenstände via Sensoren mit dem Internet kommunizieren. Ein Beispiel ist die Near Field Communication (NFC), wo Daten kontaktlos übertragen werden, etwa zwischen EC-Karte und Kassensystem oder Handy und Ticketautomat. Auch wenn es bereits erste Pilotprojekte gibt: Bis sich der Trend auf breiter Front durchsetzt, wird es noch dauern.

Luftblase: Kontextuelle und soziale Benutzererlebnisse
Etwas besser kamen die "kontextuellen und sozialen Benutzererlebnisse" weg: 44,3 Prozent der Umfrageteilnehmer nehmen diesen Trend ernst. Gartner zufolge werden kontextuelle Anwendungen verstärkt eingesetzt, z.B. in ortsbezogenen Services oder im Mobile Commerce. Dafür werden Informationen über Umgebung und Aktivitäten eines Nutzers erfasst und in eine Applikation integriert, um dem User die zu ihm passenden Inhalte oder Produkte zu bieten. Soziale Informationen - wie etwa über Verbindungen zwischen Personen - werden dabei laut Gartner die Anwendungen besonders beeinflussen.

Luftblase: Next Generation Analytics & Business Intelligence
Ganz ähnlich fällt das Urteil der User bei "Next Generation Analytics & Business Intelligence" aus: 44,8 Prozent der Teilnehmer schätzen es als ernst zu nehmenden Trend ein. Die Analysten von Forrester und Gartner erwarten, dass sich große Unternehmen verstärkt darum bemühen werden, Erkenntnisse aus der Datenanalyse zu gewinnen. Ausgewertet werden zusätzlich Daten komplexerer Art (z.B. aus dem Web 2.0, wie Videos), die mit den klassischen Quellen wie Telefonaten oder Transaktionen zusammengeführt werden müssen.

Luftblase: SaaS & XaaS verändern IT-Liefermodell
Nur etwas mehr als die Hälfte ist der Meinung, dass Software-as-a-Service (SaaS) und PaaS (Platform-as-a-Service) eine Luftblase ist. Die Analysten von Forrrester und anderen Beratungshäusern geben mehr auf diesen Trend: SaaS und PaaS werden sich demnach verstärkt durchsetzen, das IT-Liefermodell verändern und weitere Bereiche durchdringen, sodass in Zukunft von Everything-as-a-Service (XaaS) gesprochen werden kann. Enterprise-Architekten müssten unterschiedliche Anwendungen und Cloud-Services integrieren - auf den Bedarf der einzelnen Nutzer zugeschnitten.

Unentschieden: App Stores & Marketplaces im Geschäftsumfeld
Hier herrscht Unentschlossenheit: Die Hälfte der Freiberufler, Projektanbieter und Einkäufer hält App Stores & Marketplaces im Geschäftsumfeld für eine Luftblase, die andere Hälfte nimmt den Trend ernst. Gartner prognostiziert, dass App Stores - vor allem von Apple und Android - bis 2014 jedes Jahr mehr als 70 Milliarden Downloads verzeichnen werden. Apps sind nicht mehr nur ein Endverbraucher-Thema, sondern werden im Geschäftsumfeld relevant, so Gartner.

Trend: In-Memory-Computing in Server-Umgebungen
Ab hier ist es vorbei mit den Luftblasen: Den Trend "In-Memory-Computing in Server-Umgebungen" nehmen 62,6 Prozent der Umfrageteilnehmer ernst. Flash Memory wird in eingebetteten IT-Systemen seit Längerem sehr häufig verwendet, so Gartner. Seine Vorteile kämen nun auch in Server-Umgebungen zum Zug. Wer aus seinen Anwendungen In-Memory-Anwendungen macht, profitiere von einer besseren Performance und Skalierbarkeit, von einer geringeren Latenz- und einer schnelleren Response-Zeit. Speicherintensive Hardware-Plattformen werden bis 2013 teurer - die Zeit des In-Memory-Computing ist den Analysten zufolge spätestens dann gekommen.

Trend: Strategie für Cloud Computing
Wir sind bei Platz drei der IT-Trends 2012 angekommen: Eine "Strategie für Cloud Computing" halten nur 36,7 Prozent der Umfrage-Teilnehmer für eine Luftblase. Nach Bitkom-Schätzung wird sich der Umsatz mit Cloud-Services für Privat- und Geschäftskunden bis zum Jahr 2015 in Deutschland auf rund 13 Milliarden Euro mehr als verdreifachen. Für Unternehmen steht nach der ersten Test- und Versuchsphase jetzt die Entscheidung über eine langfristige Strategie an: Wo sind private, also geschlossene Clouds nötig, wo können oder sollten sie mit öffentlichen Cloud-Diensten kombiniert werden? Wie wird das gesamte Spektrum an privaten und öffentlichen Clouds im Unternehmen gesichert und verwaltet?

Trend: Mobil-zentrierte Anwendungen und Interfaces
Platz zwei der IT-Trends 2012 geht an "Mobil-zentrierte Anwendungen & Interfaces" - 67,7 Prozent der Teilnehmer nehmen diesen Trend ernst. Gartner prognostiziert, dass das gewohnte User-Interface mit Fenstern und Icons aussterben wird - zugunsten mobilzentrierter Schnittstellen, die auf Berührung, Gesten, Stimme und Video reagieren. Mobile Webtechnologien, so Gartner, werden bis 2015 so weit fortgeschritten sein, dass die Hälfte der Anwendungen, die 2011 noch als native Apps geschrieben worden wären, als Web-Applikationen programmiert werden. Die Fähigkeit, das User-Interface "mobil" zu gestalten, wird also gefragt sein.

Trend: Server mit niedrigstem Energieverbrauch
Auf Platz eins des Siegertreppchens stehen die "Server mit niedrigstem Energieverbrauch". Nur 27,0 Prozent der IT-/Engineering-Freiberufler, Projektanbieter und Einkäufer halten diese für eine Luftblase. Für Gartner und andere Analysten liegen Niedrig-Energie-Server eindeutig im Trend: Sie kommen immer mehr auf den Markt und sind auf Niedrig-Energie-Prozessoren aufgebaut, die üblicherweise in mobilen Endgeräten verwendet werden. Dieser neue Ansatz ist laut Gartner für weniger rechenintensive Aufgaben geeignet, wie zum Beispiel die Auslieferung statischer Objekte an eine Webseite.

Warum ist die Diskussion über Trends überhaupt so interessant?
"Unternehmen sollten Trends nicht verschlafen", so Stefan Symanek, Marketing-Leiter von Gulp. "Wer in neue Technologien investiert, steigert seine Wettbewerbsfähigkeit und spart im Idealfall Kosten. Wer aber in Luftblasen anlegt, die aktuell als Hype gelten, aber in einem Jahr wieder verschwunden sind, vergeudet sein Geld. Für Freiberufler gilt ähnliches: Wer sich früh Wissen in einem neu aufkommenden IT-Bereich aneignet, sichert sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Selbstständigen. Wer sich dagegen auf einen Hype konzentriert, der sich in Unternehmen nicht durchsetzen kann, hat umsonst Zeit und Geld in seine Weiterbildung gesteckt." (Gulp Information Services: ra)

Gulp Information Services: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • IT-Service-Unternehmen

    Die konjunkturelle Entwicklung schlägt sich im Geschäftsjahr 2024 auf die Umsätze der in Deutschland tätigen IT-Dienstleister nieder. Während die Anbieter im Jahr 2023 dem Rückgang der Wirtschaftsleistung noch trotzen konnten, legte ihr Umsatz im Jahr 2024 lediglich um durchschnittlich 2,6 Prozent zu (2023: 9,4 Prozent). Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie geopolitische Unsicherheiten zwangen viele Anwenderunternehmen, ihre Investitionen in digitale Technologien zu priorisieren oder gar zu verschieben. Aufgrund der Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung, eine anziehende Konjunktur, unter anderem aufgrund des Sondervermögens der neuen Bundesregierung, sowie enormer Nachholeffekte bei der digitalen Transformation rechnen IT-Dienstleister für 2025 und 2026 wieder mit höheren Wachstumsraten.

  • Fehlende Datenstandards als Engpass

    Trotz des enormen Potenzials von Artificial Intelligence (AI) im Gesundheitswesen befinden sich viele Einrichtungen noch in der Anfangsphase der Umsetzung. Eine aktuelle internationale Studie von SS&C Blue Prism zeigt: 94 Prozent der befragten Organisationen betrachten AI zwar als strategisch wichtig - doch mangelnde Datenqualität und fragmentierte Dateninfrastrukturen behindern den effektiven Einsatz.

  • Netzwerksichtbarkeit gewinnt weiter an Bedeutung

    63 Prozent der deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider berichten, dass sie im Laufe der vergangenen zwölf Monate Opfer mindestens eines Cyber-Angriffs geworden sind - ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ergab die diesjährige Hybrid-Cloud-Security-Studie 2025 von Gigamon. Zum dritten Mal in Folge hat der führende Deep-Observability-Experte weltweit mehr als 1.000 Sicherheits- und IT-Experten befragt. Demnach ist dieser Anstieg vor allem auf die weitverbreitete Nutzung von KI durch Cyberangreifer zurückzuführen. Zudem beeinflusst die Technologie Sicherheit und Management von hybriden Cloud-Infrastrukturen.

  • Grundlage moderner KI-Anwendungen

    Confluent hat die Ergebnisse ihres vierten jährlichen Data Streaming Reports veröffentlicht. Für die Studie wurden 4.175 IT-Führungskräfte in zwölf Ländern befragt, darunter 325 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass Daten-Streaming-Plattformen (DSP) nicht mehr optional, sondern entscheidend für den Erfolg von Künstlicher Intelligenz (KI) und die umfassende digitale Transformation von deutschen Unternehmen sind. Eine deutliche Mehrheit der IT-Entscheider (81?Prozent) ist überzeugt, dass DSP die Einführung von KI erleichtern, da sie zentrale Herausforderungen wie Datenzugriff, -qualität und -Governance direkt adressieren.

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

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