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Datensicherheit noch nicht gegeben


Cloud Computing: Datenschutz ist die größte Herausforderung
Studie: Zwei von drei Anbietern sehen in Sicherheitsfragen als das größte Problem beim Cloud Computing


(29.10.10) - Der Datenschutz ist die größte Herausforderung für das "Rechnen in der Wolke". Das geben zwei Drittel der Anbieter von Cloud Computing-Lösungen in Deutschland in einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC an. Die Daten können in der Cloud innerhalb von Sekundenbruchteilen zwischen Rechenzentren überall auf dem Globus hin und her wandern. Außerdem steigt mit der Verlagerung von Daten aus geschlossenen Firmennetzen auf Server im Internet das Risiko externer Angriffe. Angesichts noch immer ungelöster Sicherheitsfragen besteht weiterhin ein erhebliches Risiko von Datenschutzpannen.

"Wer sensible Daten oder wichtige IT-Prozesse in die Cloud auslagert, muss in seinem eigenen Interesse die Sicherheitsvorkehrungen der Provider genau kennen und prüfen", sagt Markus Vehlow, PwC-Experte für Cloud Computing. "Sonst drohen finanzielle Schäden, die die Kostenersparnis, die Cloud Computing zweifellos bietet, bei weitem überschreiten können."

Für die Studie "Cloud Computing - Navigation in der Wolke" hat ein unabhängiges Marktforschungsinstitut im Auftrag von PriceWaterhouse Coopers (PwC) mehr als 70 Prozent der Cloud Computing-Anbieter jeder Größe in Deutschland nach den Herausforderungen der Branche sowie den jeweiligen Lösungsstrategien befragt. Der Branchenverband Bitkom erwartet in Deutschland eine Steigerung der Umsätze mit Cloud-Dienstleistungen von 1,1 Milliarden Euro in diesem und auf 8,8 Milliarden Euro in fünf Jahren.

Fast alle Cloud Computing-Anbieter (96 Prozent) sehen die Sicherheit ihrer Angebote als den entscheidenden Faktor für die Zufriedenheit ihrer Kunden an. Die Provider nutzen deshalb unterschiedliche Instrumente, um ihren Kunden Informationssicherheit zu gewährleisten: Im Vordergrund steht bei 67 Prozent der Anbieter eine detaillierte Risikoanalyse, 65 Prozent setzen auf eine Zertifizierung der eigenen Informationssicherheit, 57 Prozent halten so genannte Security-Penetration-Tests (simulierte Hackerangriffe) für nötig, um Sicherheitslücken zu identifizieren.

Rund die Hälfte nennt die Anpassung der Sicherheitskonzepte des Kunden und Nutzer-Audits in diesem Zusammenhang als wichtige Maßnahmen.

Darüber hinaus ist Compliance, also die Einhaltung von Standards unternehmerischen Handelns, eine weitere zentrale Herausforderung für die Cloud-Anbieter. Zwar geben 84 Prozent an, ein Compliance-Management-System installiert zu haben. Gleichzeitig nennen allerdings sechs von zehn Anbietern die Implementierung eines internen Kontrollsystems als wichtige Herausforderung. Das legt nahe, dass das Compliance-Management noch nicht vollständig auf die besonderen Bedingungen von Cloud Computing angepasst ist. Entscheidend sind nach Ansicht der IT-Anbieter die Identifizierung der Compliance-Anforderungen der Kunden (82 Prozent), die Beachtung branchenspezifischer Erfordernisse (63 Prozent) und ein Compliance-Nachweis durch unabhängige Dritte (63 Prozent).
Globalisierung der Daten ist riskant

Lesen Sie zum Thema "Compliance Management" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Nur gut jeder zweite Cloud Computing-Anbieter in Deutschland (55 Prozent) nutzt für seine Dienste Server in Deutschland. Lediglich 30 Prozent der befragten Anbieter speichern die Daten jedoch ausschließlich in Deutschland. Bei einem Viertel der Anbieter ist also nicht ausgeschlossen, dass die Daten Deutschland auch verlassen. Dabei ist der Standort der genutzten Server von großer Bedeutung. "Nach EU-Recht dürfen Unternehmen Daten aus dem Europäischen Wirtschaftsraums nur dann nach außen übermitteln, wenn bei den Empfängern ein entsprechendes Datenschutzniveau existiert", gibt Vehlow zu bedenken. In den USA beispielsweise ist dies nur gegeben, wenn die jeweiligen Betreiber sich dem so genannten "Safe-Harbor-Regelwerk" des US-Handelsministeriums unterworfen haben. Bei 39 Prozent der Anbieter liegen die Daten auf Servern in den USA, bei 24 Prozent in anderen Ländern außerhalb der EU.

"Ein geschlossenes, abgeschottetes Firmen-Netzwerk ist in punkto Sicherheit kaum zu übertreffen. Wer aber geeignete Schutzmaßnahmen ergreift, der kann getrost zur IT aus der Steckdose greifen", kommentiert Vehlow. "Entscheidend ist dann allerdings, dass der Eigentümer der Daten in der Cloud nicht den Überblick über seine Daten verliert und geeignete Verschlüsselungstechnologien genutzt werden."

Kritischer Moment: Der Weg in die und aus der Cloud
Besonders riskant sind die Übertragung der Daten in die Cloud und noch mehr die Rückführung der Daten am Ende der Zusammenarbeit mit dem Anbieter aus der Cloud heraus. In beiden Fällen muss sichergestellt sein, dass bei der Migration keine Daten verändert werden oder verloren gehen. Auch nach der Kündigung müssen die zeitnahe Rückgabe und eine anschließende vollständige und unwiderrufliche Löschung der Daten in der Cloud gewährleistet sein.

Lediglich zwei Drittel der Anbieter geben an, ihre Kunden bei der Datenübernahme in die Cloud zu unterstützen. Und nur sechs von zehn Anbietern haben vertraglich geregelt, wie und zu welchem Zeitpunkt die Datenrückgabe aus der Cloud vonstatten geht. Knapp 20 Prozent erklären ausdrücklich, dass es dazu keine vertraglichen Regelungen gibt, während sich 23 Prozent zu diesem Punkt gar nicht äußern. "Wenn die Rückgabe der Daten nicht vertraglich geregelt ist, droht neben einer verspäteten Rückführung der Daten auch das Risiko einer anschließenden Datenschutzverletzung", warnt PwC-Experte Vehlow. (PwC: ra)

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Meldungen: Studien

  • IT-Service-Unternehmen

    Die konjunkturelle Entwicklung schlägt sich im Geschäftsjahr 2024 auf die Umsätze der in Deutschland tätigen IT-Dienstleister nieder. Während die Anbieter im Jahr 2023 dem Rückgang der Wirtschaftsleistung noch trotzen konnten, legte ihr Umsatz im Jahr 2024 lediglich um durchschnittlich 2,6 Prozent zu (2023: 9,4 Prozent). Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie geopolitische Unsicherheiten zwangen viele Anwenderunternehmen, ihre Investitionen in digitale Technologien zu priorisieren oder gar zu verschieben. Aufgrund der Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung, eine anziehende Konjunktur, unter anderem aufgrund des Sondervermögens der neuen Bundesregierung, sowie enormer Nachholeffekte bei der digitalen Transformation rechnen IT-Dienstleister für 2025 und 2026 wieder mit höheren Wachstumsraten.

  • Fehlende Datenstandards als Engpass

    Trotz des enormen Potenzials von Artificial Intelligence (AI) im Gesundheitswesen befinden sich viele Einrichtungen noch in der Anfangsphase der Umsetzung. Eine aktuelle internationale Studie von SS&C Blue Prism zeigt: 94 Prozent der befragten Organisationen betrachten AI zwar als strategisch wichtig - doch mangelnde Datenqualität und fragmentierte Dateninfrastrukturen behindern den effektiven Einsatz.

  • Netzwerksichtbarkeit gewinnt weiter an Bedeutung

    63 Prozent der deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider berichten, dass sie im Laufe der vergangenen zwölf Monate Opfer mindestens eines Cyber-Angriffs geworden sind - ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ergab die diesjährige Hybrid-Cloud-Security-Studie 2025 von Gigamon. Zum dritten Mal in Folge hat der führende Deep-Observability-Experte weltweit mehr als 1.000 Sicherheits- und IT-Experten befragt. Demnach ist dieser Anstieg vor allem auf die weitverbreitete Nutzung von KI durch Cyberangreifer zurückzuführen. Zudem beeinflusst die Technologie Sicherheit und Management von hybriden Cloud-Infrastrukturen.

  • Grundlage moderner KI-Anwendungen

    Confluent hat die Ergebnisse ihres vierten jährlichen Data Streaming Reports veröffentlicht. Für die Studie wurden 4.175 IT-Führungskräfte in zwölf Ländern befragt, darunter 325 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass Daten-Streaming-Plattformen (DSP) nicht mehr optional, sondern entscheidend für den Erfolg von Künstlicher Intelligenz (KI) und die umfassende digitale Transformation von deutschen Unternehmen sind. Eine deutliche Mehrheit der IT-Entscheider (81?Prozent) ist überzeugt, dass DSP die Einführung von KI erleichtern, da sie zentrale Herausforderungen wie Datenzugriff, -qualität und -Governance direkt adressieren.

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

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