Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Integration von Cloud-Infrastrukturen


Wie Telcos von Cloud-Infrastruktur profitieren können
Cloud-Infrastrukturen nachhaltig neu definieren


Von Lincoln Lincoln, Vice President, Head of Global Sales und Customer Success bei CloudBlue

Cloud-Technologien werden zum Schlüsselfaktor für Wachstum und verbesserte Skalierbarkeit über das Kerngeschäft hinaus – auch bei Telekommunikationsanbietern (Telcos). Auch hier ist der Wandel zur Nutzung von Produkten und Dienstleistungen "On-Demand" im vollen Gange, sodass Telcos ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln und zunehmend als Managed-Service-Provider (MSPs) und Cloud-Service-Provider (CSPs) auftreten. Dieser Ansatz ermöglicht es ihnen, ihr Angebot um eine Vielzahl digitaler Dienste von Drittanbietern zu erweitern, um die sich wandelnden Bedürfnisse ihrer Zielgruppen zu erfüllen.

Doch was genau ist erforderlich, damit Telcos die Grenzen der Konnektivität und der Servicebereitstellung über Cloud-Infrastrukturen nachhaltig neu definieren können? Wie können sie am besten die betriebliche Effizienz steigern, ihr Angebot diversifizieren und ihre Kapazitäten erweitern?

Ressourcen auf Abruf
Die International Data Corporation (ICD) prognostiziert, dass der weltweite Umsatz von Cloud-Infrastruktur-Software für Telcos auf 27,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 ansteigen wird. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 16,1 Prozent im Prognosezeitraum 2022 bis 2027.

Die Integration von Cloud-Infrastrukturen bringt für Telcos dabei einige Vorteile mit sich: So können sie den Bedarf an physischen Rechenzentren reduzieren oder sogar völlig eliminieren, was ihnen bei der effizienten Skalierung von Diensten hilft. Zudem gewinnen sie die Flexibilität, auf schwankende Kundennachfragen einzugehen, ohne große Investitionen in Hardware tätigen zu müssen.

So kann beispielsweise die Netzauslastung während großen Sportereignissen oder Konzerten stark ansteigen. Ein Telekommunikationsanbieter, der auf Cloud-Infrastruktur setzt, kann hier schnell reagieren und Ressourcen kurzfristig anpassen, um die zusätzliche Nachfrage zu decken und eine nahtlose Netzanbindung für die Nutzer zu gewährleisten. Zudem helfen die cloudbasierten Lösungen ihnen dabei ihre Kosten zu optimieren.

Verringerte Kundenabwanderung
Cloud-Technologien bieten Telekommunikationsanbietern die Möglichkeit, ihre Kerngeschäfte wie Bandbreite und Netzwerkkapazitäten flexibel um Drittanbieter-Lösungen zu erweitern. Durch Kooperationen mit Cloud-Anbietern können attraktive Servicebundles entstehen, die die Angebote der Telcos um Streaming-Dienste, Gaming-Angebote oder Cloud-Speicherlösungen ergänzen.

Partnerschaften mit IoT-Unternehmen eröffnen zudem neue Einsatzfelder, etwa durch die Implementierung smarter Sensoren für die Überwachung in Krankenhäusern oder zur Optimierung des Verkehrsflusses. Mit einer modernen Cloud-Infrastruktur können sich Telcos zudem als umfassender One-Stop-Shop etablieren, der Geschäftskunden vielseitige Werkzeuge und Anwendungen aus einer Hand bietet.

Darüber hinaus verbessern Cloud-basierte Ansätze das Nutzererlebnis, indem sie flexible Servicepläne und vorausschauende Analysen ermöglichen, die Probleme beheben und adressieren, noch bevor sie sich auf den Kunden auswirken. Mehrwertsdienstleistungen erhöhen die Zufriedenheit der Kundschaft und verringern die Abwanderungsquote, indem sie einen Anbieterwechsel für Kunden deutlich unattraktiver machen. Dadurch können Telcos langfristig ihren jährlichen Umsatz pro Nutzer (ARPU) nachhaltig steigern.

Herausforderungen meistern
Während Cloud-Infrastruktur für Telcos viele Vorteile bieten kann, treten gerade bei der Implementierung, Verwaltung und Einhaltung von Vorschriften viele Herausforderungen auf. Zu den größten Hürden zählen unter anderem ein Mangel an technischen Fachkräften für die Cloud-native Orchestrierung und fehlendes Fachwissen im Umgang mit den komplexen Strukturen von Multi-Cloud-Netzwerken.

Für die deutsche Telekommunikationsbranche stellen regulatorische Risiken durch nationale und europäische Vorgaben eine weitere Herausforderung dar. Um für Gesetzesänderungen gerüstet zu sein ist es wichtig, strenge Datenschutzmaßnahmen, Verschlüsselungsfunktionen und eine zuverlässige Datensicherung zu implementieren. Die Einhaltung von Datenschutzvorschriften, wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), ist unerlässlich – insbesondere, da Telcos mit sensiblen Kundendaten arbeiten.
Hinzu kommt die oft umständliche Migration von Altsystemen, Datenbanken und Netzwerken in die Cloud. Diese erfordert eine sorgfältige Planung, Prüfung und Koordinierung, um eine nahtlose Kommunikation zwischen der On-Premise-Infrastruktur und den Cloud-Ressourcen zu gewährleisten.

Die Nutzung einer Cloud-Monetarisierungsplattform kann Telcos dabei helfen, diese Komplexität zu durchbrechen. Solche Plattformen verfügen oft über vorgefertigte Konnektoren und Programmschnittstellen (API), die den Integrationsprozess von Legacy-Systemen mit Cloud-Diensten rationalisieren können.
Telcos können so ihre Geschäftssysteme schrittweise migrieren, ohne den laufenden Betrieb zu unterbrechen. Investitionen in die Fortbildung von Mitarbeitern und kontinuierliche Schulungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, zumal die Umstellung auf cloud-basierte Modelle sowohl einen Kulturwandel als auch neue Fähigkeiten erfordert.

Verknüpfung mit der Zukunft
Neben der 5G-Expansion gibt es eine Reihe an Trends, die die zunehmende Nutzung von Cloud-Infrastrukturen in der Telekommunikationsbranche begünstigen. Hierzu zählt beispielsweise die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in Cloud-Dienste, um die Automatisierung und Servicebereitstellung zu verbessern. KI ermöglicht es Kundendaten und -präferenzen zu analysieren und so personalisierte Empfehlungen, individuelle Pläne und zielgerichtete Angebote bereitzustellen.

Die wachsende Verbreitung von IoT-Geräten geht wiederum mit einem steigenden Datenaufkommen einher, was wiederum einen höheren Bedarf an 5G-Konnektivität und eine größere Nachfrage nach einer leistungsfähigen Netzwerkinfrastruktur bedeutet. Skalierbarkeit spielt inmitten dieses Wandels eine entscheidende Rolle, damit Telcos den hohen Netzwerkbedarf erfüllen können.

Das zeigt: Die Zukunft der Telekommunikation ist eng mit der Cloud-Technologie verbunden und sichert Telcos ihre Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend vernetzten Welt. Als MPS und CSPs können Telcos in Zusammenarbeit mit Drittanbietern zukünftig eine breite Palette digitaler Dienste anbieten, um die dynamischen Bedürfnisse der technikaffinen Kunden zu erfüllen. (CloudBlue: ra)

eingetragen: 28.04.25

CloudBlue: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Mythos der maßgeschneiderten Entwicklung

    Der gezielte und flexible Einsatz von Technologie ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Digitalisierung ist für viele Unternehmen weiterhin eine Priorität, der sie eine substantielle Menge an Ausgaben einräumen: Einem Bericht des IDC zufolge, werden die weltweiten Investitionen in IT-Transformationsinitiativen voraussichtlich 4 Billionen US-Dollar bis 2027 übersteigen. Jedoch erreichen weniger als die Hälfte (48?Prozent) aller Digitalisierungsprojekte die angestrebten Ziele. Laut McKinsey scheitern sogar sieben von zehn Unternehmenstransformationen.

  • Migration in lokale Cloud-Rechenzentren

    Digitale Souveränität in und mit der Cloud - dafür sind Unternehmen gefordert, die entscheidenden Weichen zu stellen. Aus der Projekterfahrung von Yorizon, Vorreiterin für Open Source Edge-Cloud-Services, sind es fünf entscheidende Faktoren, die eine unabhängige und zukunftsfähige Cloud-Strategie sicherstellen.

  • Agentische KI im Retail-Bereich

    KI revolutioniert wie wir Ideen und Produkte entwickeln, Handel treiben und Informationen sammeln. Die menschliche Genialität bekommt dabei einen Kompagnon: die KI. Doch obwohl die generative KI häufig den größten Hype erzeugt, wird es die agentische KI sein, die Händlern den größten Nutzen bringt.

  • IT-Resilienz als Überlebensfaktor

    Angesichts der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als "besorgniserregend" eingestuften Cybersicherheitslage gewinnen automatisierte Ansätze für die Stärkung der IT-Resilienz zunehmend an Bedeutung, wie aktuelle Implementierungen zeigen.

  • Backup-Lücke von Microsoft 365

    Unternehmen nutzen Microsoft 365 als Grundlage für ihre Produktivität. Doch neben den Vorteilen solcher Produktivitätsplattformen wird immer wieder eine Lücke in der Datenschutzstrategie übersehen: das Prinzip der geteilten Verantwortung. Diese Nachlässigkeit setzt wichtige Geschäftsinformationen erheblichen Risiken aus, die sich in Ausfallzeiten und wirtschaftlichen Verlusten niederschlagen können.

  • KI und digitale Souveränität

    Die europaweite Debatte rund um digitale Souveränität fokussiert sich in den vergangenen Wochen überwiegend auf das Thema "KI" (AI-Gigafactory etc.). Dabei gerät ein anderer Aspekt gerade etwas in den Hintergrund: Cyberresilienz und die Kontrolle über kritische Daten innerhalb Europas.

  • DMS und digitale Souveränität

    Die Welt ordnet sich neu und Europa steht unter wachsendem Druck, seine digitale Unabhängigkeit zu stärken. Laut einer Bitkom-Studie (2025) fordern 84 Prozent der Unternehmen, dass die neue Bundesregierung der digitalen Souveränität höchste Priorität einräumt. Gerade im Umgang mit vertraulichen Dokumenten und geschäftskritischen Informationen zeigt sich, wie entscheidend die Kontrolle über digitale Prozesse ist. Die easy software AG beleuchtet, welche Rolle das Dokumentenmanagement dabei spielt - und worauf es jetzt ankommt.

  • MDR - meist mehr Schein als Sein

    Managed Detection and Response (MDR) ist der neue Hype der IT-Sicherheitsbranche. Kaum ein Systemhaus, das nicht plötzlich MDR im Portfolio hat. Was sich hinter diesem Label verbirgt, ist oft enttäuschend: vollautomatisierte EDR- oder XDR-Lösungen mit dem Etikett "Managed", das in Wahrheit kaum mehr bedeutet, als dass ein Dienstleister Herstellerlösungen lizenziert - nicht aber selbst Verantwortung übernimmt.

  • Einblicke in die Sichtweise der Kunden

    Online-Händler erhalten täglich eine unzählige Menge an Anfragen. Ein Großteil davon wird mit KI-Agenten gelöst, da sie immer wieder ähnliche Themen wie Lieferzeiten, Rücksendungen oder Produktspezifikationen betreffen. Zum einen sind KI-Agenten damit eine Arbeitserleichterung bei wiederkehrenden Anfragen, besonders wenn diese Lösungen einfach zu bedienen sind, und den Unternehmen schnellen Mehrwert bieten. Doch hinter diesen Wiederholungen verbirgt sich zum anderen auch eine bislang oft ungenutzte Quelle strategischer Erkenntnisse: die Daten, die bei jeder einzelnen Interaktion entstehen.

  • Modernisierung birgt auch ein Risiko

    Der Trend zur Cloud-Migration setzt Vermögensverwalter zunehmend unter Druck, ihre digitale Transformation voranzutreiben. Einer der strategischen Pfeiler einer Cloud-Strategie ist dabei der Wechsel von On-Premise- zu SaaS-Lösungen. Für größere, traditionelle Institutionen stellt sich jedoch die Frage: Sollten sie direkt auf SaaS umsteigen oder lieber einen mehrstufigen Ansatz über PaaS wählen? Alberto Cuccu, COO von Objectway, erklärt, warum ein schrittweiser Migrationsprozess für bestimmte Geschäftsfälle eine sinnvolle Option sein kann, welche Rolle DORA dabei spielt und welche typischen Fehler Banken bei ihrer IT-Transformation machen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen