Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Cloud Computing-Sicherheit ein Problem


Der sichere Zugriff auf die Cloud erfordert komplexe Sicherheitsmechanismen, die dem Kostenvorteil der Cloud entgegen stehen
Oftmals fehlt die Übersicht, in welchen Geschäftsprozessen Cloud Computing-Dienste oder -Lösungen bereits im Einsatz sind


(08.12.11) - Das Jahr 2011 war geprägt von spektakulären Datenschutzvorfällen und Hacker-Aktivitäten. Auch 2012 verspricht nicht ruhiger zu werden. Welche Bedrohungen werden die IT-Sicherheit im kommenden Jahr besonders beschäftigen? Auf welche Herausforderungen sollten sich Unternehmen schon frühzeitig einstellen? Das Information Security Forum (ISF) sieht vor allem fünf Herausforderungen für 2012. Neben dem zunehmenden Risiko durch mobile Geräte und Apps sowie vermehrten Hackerangriffen wird das Thema Cyber Security die Sicherheitsverantwortlichen vor neue Aufgaben stellen.

Die fünf größten IT-Bedrohungen im Überblick:
1. Consumerisation der IT
2. Cyber (In)security
3. Cloud Computing-Sicherheit
4. Datenverlust durch Informationsaustausch
5. Konvergierende Bedrohungen

1. Consumerisation der IT
Mobile Endgeräte wie Netbooks, Smartphones oder Tablet PCs drängen immer mehr von der rein privaten Nutzung in den Geschäftsalltag. Diese Entwicklung wird sich beschleunigen, je günstiger, leistungsstärker und netzwerkfähiger diese Geräte werden. Mit diesen Möglichkeiten wollen Mitarbeiter mit ihren privaten Endgeräten mobil auf geschäftliche E-Mails und auch auf andere unternehmensinterne Informationen zugreifen. Hinzu kommt, dass Webanwendungen als ungetesteter Code mittlerweile auf vielen Arbeitsrechnern genutzt werden und weder strengen Kontrollen noch einer Informationsklassifizierung unterzogen werden.

Die fortschreitende "Konsumerisierung der IT" wird auch 2012 neue Angriffsvektoren und potenzielle Sicherheitslücken im Unternehmensnetzwerk schaffen. In diesem Zusammenhang steht auch der Missbrauch von Lokalisierungsdaten beispielsweise über GPS-fähige Geräte. Hier könnten Hacker in Zukunft vermehrt beispielsweise Daten über Transportrouten von Gütern abrufen. Unternehmen sollten sich über neue mobile Endgeräte und damit zusammenhängende Sicherheitsrisiken sowie über neue Markttrends auf dem Laufenden halten. Sicherheitsverantwortliche müssen Technologien wie Data Loss Prevention (DLP) für Mobilgeräte oder zustandslose Thin Clients in Betracht ziehen, um vertrauliche Geschäftsinformationen zu schützen.

2. Cyber (In)security
2012 und darüber hinaus wird das Thema Cyber Security Behörden wie Unternehmen gleichermaßen noch sehr viel stärker beschäftigen als in diesem Jahr. Einerseits wollen Behörden die Chancen und Möglichkeiten des vernetzten Datenaustausches nutzen. Andererseits sehen sie sich dadurch zunehmend neuen Gefahren gegenüber und entwickeln Strategien sowie Maßnahmen, um sich dagegen zu schützen. Das Gefahrenpotenzial des Cyberspace ist enorm und reicht von Wirtschaftsspionage über die Verletzung von Persönlichkeitsrechten bis hin zur Manipulation von kritischen Infrastrukturen beispielsweise der Energieversorgung, des Internets oder der Telekommunikation.

Unternehmen werden sich künftig intensiver mit verschiedenen internationalen Datenschutzgesetzen auseinander setzen. Gleichzeitig müssen sie sich auf Produktionsausfälle aufgrund von Störungen oder Angriffen auf kritische Infrastrukturen vorbereiten. Sie benötigen stabile Notfallsysteme, die Ausfälle nationaler wie internationaler Infrastrukturen überbrücken können. Darüber hinaus wird ein intensiver Informationsaustausch unter Unternehmen sowie zwischen Unternehmen und Behörden immer wichtiger, um gemeinsame Lösungen für eine umfassende Cyber Security zu entwickeln und umzusetzen. Im Januar wird das ISF einen neuen Leitfaden mit Strategien rund um Cyber Security veröffentlichen.

3. Cloud Computing-Sicherheit
Die Wolke verfolgt IT-Sicherheitsverantwortliche auch ins kommende Jahr. Zwar haben die meisten Unternehmen inzwischen eine Strategie zur Sicherheit ihrer Daten in der Cloud umgesetzt. Dennoch bleiben Bereiche, die noch nicht abgedeckt sind. Der Grund: Oftmals fehlt die Übersicht, in welchen Geschäftsprozessen Cloud Computing-Dienste oder -Lösungen bereits im Einsatz sind. Neben diesen bestehenden Sicherheitslücken wird der Kostenfaktor für Cloud Computing-Lösungen und -Dienste, die die Compliance absichern sollen, eine der großen Herausforderungen im nächsten Jahr.

Der sichere Zugriff auf die Cloud erfordert komplexe Sicherheitsmechanismen, die dem Kostenvorteil der Cloud entgegen stehen. Besonders Service Provider müssen die umfangreiche Sicherheit der betreuten Daten nachweisen, denn sie werden künftig verstärkt das Ziel von Hackerangriffen sein. Unternehmen sollten sich weiterhin mit Authentifizierungs- und Zugriffsmechanismen auf Cloud Computing-Daten auseinandersetzen. Parallel dazu ist es unumgänglich, einen Notfallplan zu entwickeln, der nicht nur Disaster Recovery, sondern auch einen möglichen Rückzug – falls notwendig – aus der Cloud berücksichtigt.

4. Datenverlust durch Informationsaustausch
In einer offenen Wissens- und Informationsgesellschaft müssen Unternehmen ebenso wie die öffentliche Hand die richtige Balance zwischen Transparenz und Diskretion finden. Wikis, interne Social Networking-Tools, der digitale Bürgerservice oder auch Open Source-Software erleichtern es Hackern, Daten zu stehlen und neue Angriffspunkte zu finden. Auch die Gefahr eines unbeabsichtigten Datenverlustes steigt durch den ständig zunehmenden Informationsaustausch über verschiedene Kanäle. Hier ist es wichtig, von Anfang an die Sicherheit der Daten mit zu berücksichtigen und klare Zugriffsrichtlinien inklusive spezifischer Berechtigungsrollen zu implementieren.

5. Konvergierende Bedrohungen
Neue Technologien, der Einsatz privater Smartphones am Arbeitsplatz und der digitale Informationsaustausch bieten nicht nur jeweils einzeln neue Angriffsmöglichkeiten für Hacker und Cyberkriminelle. Vielmehr lassen sie sich auf vielfältige Weise für Attacken kombiniert ausnutzen. Ein Grund hierfür ist häufig auch der Einsatz von Sicherheitsmechanismen als gewachsenen Insellösungen in Unternehmen, die jeweils nur einen Bereich abdecken. Unternehmen müssen deshalb ihren Blick auf mögliche Bedrohungen erweitern und einen ganzheitlichen Sicherheitsansatz verfolgen. Neben den technischen Aspekten gilt es auch, die Mitarbeiter entsprechend zu sensibilisieren. Dadurch werden sie vom größten Sicherheitsrisiko zur stärksten Kontrollinstanz im Unternehmen. (ISF: ra)

Information Security Forum: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen