Sie sind hier: Startseite » Markt » Unternehmen

Generative KI im CRM


Salesforce-Ökosystem: Mit neuen Branchenlösungen und "Einstein GPT" zurück auf die Überholspur?
Salesforce forciert den Ausbau ihrer Industry Clouds und den Einsatz von GenKI. Mit ihrem oft ausgeprägten Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren


Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) untersucht in der Studie "ISG Provider Lens – Salesforce Ecosystem Partners" die Portfoliostärke und Umsetzungskompetenz von 42 IT-Dienstleistern, die im deutschsprachigen Teil des Salesforce-Ökosystems tätig sind.

Als Anbieter von Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) für das Kundenbeziehungsmanagement ist Salesforce die unangefochtene Nummer 1 auf dem CRM-Markt – sowohl international als auch hierzulande. Doch während das Umsatzwachstum zwischen 2018 und 2022 bei eindrucksvollen 24 bis 29 Prozent lag, war die Zuwachsrate in Deutschland zuletzt nur noch halb so hoch, was in erster Linie auf die Eintrübung des allgemeinen Investitionsklimas zurückzuführen ist.

"Salesforce´ aktuelle Vertikalisierungsstrategie hat aber das Zeug, das Wachstumstempo wieder auf das frühere Niveau zu bringen. Zumal das hauseigene GenKI-Angebot Einstein GPT den Mehrwert der CRM-Lösungen noch einmal deutlich erhöhen kann, allen voran im Bereich der Auswertungen", sagt Heiko Henkes, der als Director & Principal Analyst die Marktforschung von ISG in der DACH-Region leitet. "Voraussetzung ist jedoch, dass es genug IT-Dienstleister gibt, die das hierzu erforderliche Geschäftsprozesswissen mitbringen."

Bedarf an Backend-Integration unterschiedlich
Salesforce hat ihr Portfolio an "Industry Clouds" nach der Übernahme des Softwarehauses Vlocity im Jahr 2020 massiv ausgebaut. Nachdem sich das Angebot lange Zeit auf das Gesundheitswesen (Health Cloud) und den Finanzsektor (Financial Services Cloud) konzentriert hat, wird mittlerweile eine große Zahl weiterer Branchen angesprochen, darunter die Fertigungsindustrie, der Automobilbau, das Bildungswesen, der Telekommunikationssektor und der Handel.

Die ISG-Studie sieht dadurch neue Marktchancen sowohl bei großen Systemintegratoren als auch bei kleineren IT-Providern (Bild 2). Speziell im deutschen CRM-Markt besteht dabei Bedarf an Kundenlösungen, die nur wenige Anpassungen erfordern. Vor diesem Hintergrund gehen mehr und mehr Provider dazu über, Prozesse zu automatisieren und in vorkonfigurierten Angebotspaketen zu bündeln. Instanzen mit entsprechenden Grundfunktionen lassen sich dann wesentlich schneller und mit geringerem Ressourceneinsatz live bringen. Dies gilt vor allem dann, wenn nur geringe Anforderungen bestehen, die Salesforce-Lösung mit dem bestehenden Kunden-Backend zu integrieren. Letzteres betrifft in der Praxis jedoch nur die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).

Ganz anders zeigt sich die Lage bei den Großkunden. Hier zählt es zu den Kernkompetenzen marktführender Provider, Salesforce-Lösungen nahtlos in die vorhandene Systemlandschaft einzubetten. Dies betrifft insbesondere das Zusammenspiel mit der ERP-Ebene, wo es darum geht, durchgängige Prozesse mit dem Auftragsmanagement sowie den Abrechnungsfunktionen zu etablieren. Ziel ist die Automatisierung des Datenmanagements entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Generative KI im CRM
Zusätzlich zu den damit verbundenen Effizienzgewinnen in der Prozessorganisation führt die CRM-Integration aber auch zu deutlich mehr Transparenz. So zum Beispiel dadurch, dass sich Kunden­daten (oftmals in Echtzeit) im direkten Kontext der Produktdaten auswerten lassen, sodass Anbieter ihren Kunden tatsächlich genau diejenigen Zusatzangebote machen können, die im aktuellen Nutzungs- und Lebenszyklus den höchsten Mehrwert bringen. Marktführende IT-Provider begleiten ihre Kunden bei der Konzeption und Umsetzung von entsprechenden Analysemodellen.

Neben dem Aufschließen der eigenen Geschäftsdaten geht es beim Bau der Modelle immer mehr aber auch darum, geeignete externe Datenquellen in die Analyse mit einzubeziehen. Für diese Aufgabe bietet Salesforce seit März 2023 das GenKI-Angebot "Einstein GPT". Es enthält ein Set an CRM-bezogenen KI-Werkzeugen, die auf den Sprachmodellen von OpenAI aufsetzen. "Zwar befindet sich der Einsatz von generativer KI im Kundenbeziehungsmanagement derzeit noch in einer eher experimentellen Phase", erklärt Studienleiter Heiko Henkes. "Dennoch werden sich führende Dienstleister schon sehr bald daran messen lassen müssen, inwieweit sie ihren Kunden Wege zu einer sinnvollen Anwendung von GenAI aufzeigen können."

Flexibilisierung des Lizenzmanagements
Wie stark die Vertikalisierungsstrategie von Salesforce zu einer Erfolgsgeschichte für die Ökosystem-Partner wird, hängt allerdings auch von deren beraterischen Leistungen bei der Gestaltung des Lizenzmanagements ab. Dies betrifft vor allem den Teil ihrer Kunden, der bereits in früheren Jahren in funktionale Salesforce-Lösungen investiert hat. Denn: Bislang hat das US-amerikanische Softwarehaus noch kein Übergangsmodell dafür kommuniziert, wie sich die bereits laufenden Lizenzkosten mit neuen Investitionen verrechnen lassen.

In dieser Situation bleibt es bis auf Weiteres dem Verhandlungsgeschick des Einkaufs überlassen, was man am Ende des Tages für eine zusätzliche Industry-Cloud-Lösung zu zahlen hat. In dieser Gemengelage können Service Provider mit Beratungsleistungen punkten, die Wege zu einem kostenschonenderen Lizenzmanagement aufzeigen. So zum Beispiel über Nutzungsmodelle, die sich stärker als bisher an den verarbeiteten Datenvolumina orientieren.

Einstufungen
Die Studie "2024 ISG Provider Lens Salesforce Ecosystem Partners report for Germany" bewertet die Fähigkeiten von insgesamt 42 Anbietern in sechs Marktsegmenten (Quadranten): "Multicloud Implementation and Integration Services for Large Enterprises”, "Implementation Services for Core Clouds — Midmarket”, "Implementation Services for Marketing Automation”, "Managed Application Services for Large Enterprises”, "Managed Application Services for Midmarket” sowie "Implementation Services for Industry Clouds."

Die Studie stuft Accenture, adesso SE, Capgemini, Cognizant, Deutsche Telekom und Infosys in je vier Marktsegmenten als "Leader" ein. Deloitte, DIGITALL, HCLTech, IBM, Salesfive und Wipro erhalten diese Einstufung in jeweils drei Quadranten. Factory42, Persistent Systems und Reply sind "Leader” in jeweils zwei sowie Cloud Consulting Group, DIA, PwC, TCS und Tech Mahindra in je einem Segment.

Zudem werden Cloud Consulting Group, Cloud Monsters, DIA, Factory42, Reply, TCS und Tech Mahindra in jeweils einem Marktsegment als "Rising Star" bezeichnet. Nach Definition von ISG handelt es sich dabei um Unternehmen mit vielversprechendem Portfolio und hohem Zukunftspotenzial. (Information Services Group – ISG: ra)

eingetragen: 08.05.24
Newsletterlauf: 17.06.24

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Unternehmen

  • Cyberangriffe auf Clouds mit Allzeithoch

    CrowdStrike gibt bekannt, dass es den Google Cloud Security Partner of the Year Award 2025 in der Kategorie "Workload Security" erhalten hat. Mit dieser Auszeichnung wird die Rolle von CrowdStrike bei der Implementierung von Sicherheitslösungen gewürdigt. CrowdStrike kündigte außerdem eine Erweiterung ihrer Partnerschaft mit Google Cloud an. Mit "CrowdStrike Falcon Cloud Security" soll eine durchgängige Sicherheit für KI-Innovationen - vom Code bis zur Cloud - ermöglicht werden.

  • Device as a Service mit Sicherheitsfokus

    Die Sicherheit am digitalen Arbeitsplatz steht weiter im Fokus von IT-Verantwortlichen. Als führender Anbieter von Device as a Service (DaaS) baut das IT-Beratungsunternehmen Adlon die Sicherheitsaspekte seines Abo-Modells in allen Phasen des Geräte-Lebenszyklus weiter aus.

  • Wert der KI-Technologien von IFS erkannt

    IFS, Anbieterin von Cloud-Enterprise-Software und industriellen KI-Anwendungen, gibt bekannt, dass das Unternehmen mit seiner konsequenten Ausrichtung auf KI-gestütztes Wachstum eine Bewertung von über 15 Milliarden Euro durch Investoren erreicht hat. Die neue Bewertung erfolgt im Zuge einer Erhöhung des Anteils der Investmentgesellschaft Hg, die nun gemeinsam mit EQT als Co-Kontrollgesellschafter auftritt, während TA Associates (TA) weiterhin Minderheitsgesellschafter bleibt.

  • Devoteam und Google Cloud

    Devoteam wurde bei den diesjährigen Google Cloud Partner of the Year Awards in gleich fünf Kategorien ausgezeichnet. Damit würdigt Google Cloud Devoteams starke Performance in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Infrastrukturmodernisierung, Talententwicklung sowie herausragende Leistungen in den einzelnen Ländern. Diese mehrfachen Auszeichnungen unterstreichen Devoteams kontinuierliches Wachstum, die fachliche Exzellenz sowie das Engagement für innovative Lösungen in einer Vielzahl von Google Cloud-Kompetenzbereichen - von KI-gestützten Anwendungen über Daten- und Infrastrukturmodernisierung bis hin zu Sicherheit, nachhaltiger Transformation und New Work.

  • Zertifizierung durch das BSI

    Startschuss für die neue "Swissbit Cloud-TSE 2" für online- und Cloud-basierte Kassensysteme: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die Lösung nach der aktuellen technischen Richtlinie BSI TR-03153-1, Version 1.1.1, zertifiziert. Als Cloud-TSE-Lösung auf dem Markt erfüllt sie damit die höchsten Sicherheitsanforderungen für die elektronische Aufzeichnung von Geschäftsvorfällen.

  • stp.one beschleunigt europäische Expansionspläne

    stp.one, Anbieterin von Legal-Tech-Komplettlösungen für Rechtsanwälte, Insolvenzverwalter, Notare und Rechtsabteilungen, gab die Übernahme des internationalen SaaS-Kanzleisoftwareanbieters Amberlo bekannt. Mit dem Zukauf setzt stp.one einen weiteren Meilenstein auf dem Weg, zur führenden Legal Tech Plattform in Europa und unterstreicht erneut ihre Rolle als M&A-Powerhouse, das die Konsolidierung des Marktes maßgeblich vorantreibt.

  • Wertvolles Stimmungsbild der Cloud-Branche

    enclaive, deutsche Anbieterin im Bereich Confidential Computing, hat bei der Leserwahl des Fachportals CloudComputing-Insider die Endrunde in der Kategorie "Cloud Application Security" erreicht. Die Abstimmung läuft noch bis zum 31. August 2025.

  • Cloud- und Managed-Service-Projekte

    Controlware erreichte auch 2025 einen der Top-Plätze im Ranking der "Besten Managed Service Provider (MSPs)" in der Umsatzklasse von 250 Millionen bis 1 Milliarde Euro. Die Auszeichnung, die von den renommierten Fachpublikationen ChannelPartner und Computerwoche seit 2017 verliehen wird, basiert auf der Studie "Die Rolle der Managed Service Provider aus Sicht ihrer Kunden", für die mehr als 1.500 IT-Entscheider befragt wurden.

  • Software Asset Management & SaaS-Governance

    HCLSoftware, Anbieterin von Unternehmenssoftwarelösungen, gab eine Partnerschaft mit CloudEagle.ai, einer führenden Software-as-a-Service (SaaS)-Management-Plattform, bekannt, um eine umfassende Lösung für Software-Governance sowohl auf Geräten als auch in der Cloud bereitzustellen. Die Kombination von On-Prem Software Asset Management und Endpoint Management Lösungen von HCL BigFix mit CloudEagles-SaaS-Management Plattform wird es Unternehmen weltweit ermöglichen, einen höheren Return on Investment für ihren gesamten Software-Anwendungsbestand zu erzielen.

  • Fivetran: Vereinbarung zur Übernahme von Census

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, gab die Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Übernahme von Census bekannt. Census gilt als führendes Unternehmen für Reverse ETL, Datenaktivierung und operative Analysen. Mit dieser Übernahme wird Fivetran nach eigenen Angaben zur einzigen vollständig "Managed Platform", mit der Unternehmen regulierte Daten automatisiert auch in Echtzeit über ihren gesamten Stack bewegen können: Von den verschiedenen Quellsystemen hin zu Datenplattformen und jetzt auch wieder zurück in die Business-Anwendungen, die für die Entscheidungsfindung im Unternehmen nötig sind.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen